"Ja, wo laufen sie denn? Wo laufen sie denn?"
Die laufenden, springenden, spurtenden, literweise Blut kotzenden und alles und jeden kaputt krakeelenden Zombies… halt, nein: Nicht korrekt und so darf man das eigentlich nicht formulieren!
Die laufenden, springenden, spurtenden, literweise Blut kotzenden und alles und jeden kaputt krakeelenden Infizierten(!) sind wieder zurück in London, obwohl der Virus eigentlich offiziell als ausgerottet galt.
Wieder formiert sich ein kleines Grüppchen Überlebender, das schaut, dass es der „Hölle der lebenden Toten“ entkommt.
Diesmal ist aber auch die US-Armee als die Truppe fürs Grobe mit von der Partie. Und als die Seuche außer Kontrolle gerät, heißt es nur noch "Trrr trrr trrr"...
28 days weaker?
28 weeks gayer?
- Im Gegenteil! Die Insel brennt und wird von einer Untoten-Welle infernalischen Ausmaßes überschwemmt.
[In eigener Sache: Die Bezeichnung „Untote“ finde ich, im Gegensatz zu dem unglimpflichen Fauxpas, die hier zu Werke gehenden Kreaturen als „Zombies“ zu klassifizieren, eher gerechtfertigt. Bei den sprintenden Häckselmaschinen handelt es sich ja eindeutig um von einem Killervirus infizierte Menschen (ähnlich den Wahnsinnigen aus „Crazies“ oder „I drink your Blood“), zwar eindeutig sehr, sehr Zombie-ähnlich, allerdings bestehen da gewisse Unterschiede:
1. Die Wesen hier beißen nur, fressen aber nicht --- echte Zombies fressen dein Fleisch und weiden dich aus!
2. Der Zeitraum zwischen Biss und Krankheitsausbruch ist kolossal kurz --- bei Zombies dauert das normal länger!
3. Zombies kotzen kein Blut! Uuuuund
4. und wichtigstens: Echte Zombies rennen nicht!!! Sie schleichen, schlürfen oder trotten im Bestfall und werden nur in ärgsten Ausnahmesituationen etwas schneller, um dich zu packen beispielsweise.
Ganz im Gegensatz zu den Jungens hier also. Da der Killervirus aber unheilbar und nur mittels Kopfschuss kurierbar ist, geht die Bezeichnung „Untote“ meiner Meinung nach gerade noch so durch…]
Gut, wo waren wir…? Ach, ja: Geiler Streifen! Knappe Verfolgungsjagden, sitzende Schock-Momente, sogar eine ziemlich beklemmende Szene aus der Nachtsichtgerät-Perspektive, es wird Blut gekotzt bis zum Abwinken und in Punkto Gore geht hier auch so einiges (Spezialität des Hauses: Hubschrauberrotor-Geschnetzeltes!).
Ferner positiv, dass hier nicht nur 100%ige Stereotypen rumgaukeln und die Handlung nicht einmal so arg pathetisch, verkitscht und vorhersehbar ausfällt wie bei sonstigem Mainstream-Horrorgedöns.
Im Vergleich zu „28 days“ wurde hier also nicht nur an Budget und Gewalt, sondern auch ganz klar an Raffinesse zugelegt.
Teil 1 hat mich, gelinde gesagt, ja nicht sonderlich vom Hocker gerissen. Mit „28 weeks“ schneit uns nun ein schnelllebiger, aber in der Tat sehr fesselnder und toll inszenierter Endzeitschocker ins Haus, dem es durchaus gelingt, kurzzeitig für etwas Terror unter der Glocke zu sorgen.
Und der Soundtrack rockt auch ziemlich.
Fazit daher:
„Lauf, Forrest, lauf!“ – Is’ doch egal, ob nun Zombies, Untote oder Infizierte! England soll im Blut ersaufen, darauf kommt’s an!
Und das mit dem Laufen? – Die Todsünde sei auch verziehen, solange dermaßen lückenlos bei der Stange gehalten wird wie hier.
Nicht die Neuerfindung des Rades, aber ganz klar d e r Schocker des Jahres – kein Thema!