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HBOs Dokumentation über das Massaker von Nanking, bei dem etliche Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, auf barbarischste Weise vergewaltigt und abgeschlachtet wurden, ist misslungen. Leider hat man sich dazu entschieden, neben Interviews mit Augenzeugen, die Schreckliches berichten, und Archivmaterial auch Schauspieler zu engagieren. Die Idee dahinter ist wohl, die Geschichte zum Leben zu erwecken, wenn Tagebucheinträge und Briefe wichtiger historischer Persönlichkeiten von bekannten Schauspielern vorgetragen werden. So spielt Jürgen Prochnow zum Beispiel John Rabe, doch man sieht deutlich an seinen Augen, dass er vom Teleprompter abliest. Auch die Leistungen von Woody Harrelson oder Mariel Hemingway wirken gespielt, was sie ja auch sind. Statt der beabsichtigten Identifikation, wirken sie wie künstliche Fremdkörper. Lieber konsequente Exploitation wie Black Sun: The Nanking Massacre (1995) als dieser halbgare Schmu.

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