Review

Bloody Birthday
(Sunfilm/Tiberius film)

Es gibt Filme, die sind echter Rock´n´Roll. Schnell, laut und dreckig. Manchmal gelingt es Regisseuren, diese Zutaten auch auf das Filmgenre zu übertragen, und es entstehen dann kleine abstruse Filmperlen wie Wild Zero oder eben der hier vorliegende Bloody Birthday. Regisseur A. G. Bogliano (Rooms for Tourists) serviert uns in dieser argentinisch- spanisch- amerikanischen Produktion eine Geschichte, die echt unglaublich ist. Wir beobachten eine Gruppe junger, sehr attraktiver Mädchen (alles ehemalige Schulkameradinnen), welche den ganzen Tag im Bikini am Pool liegen, lachen, tanzen und eine Geburtstagsfeier vorbereiten. Es wäre auf Dauer langweilig, diesen Mädels zuzusehen, wäre da nicht der Umstand, dass sie sich unfreiwillig da aufhalten. Eine Reihe von Regeln müssen die verschleppten Damen einhalten, ansonsten gibt es böse blutige Sanktionen. Es darf das Haus nur in einem bestimmten Radius verlassen werden, man darf nicht über die Vorfälle reden, man muss immer fröhlich sein und Spaß haben und für ein Mädchen, welches sie damals schlecht behandelt haben, eine Party auszurichten.
Was wir hier als Zuschauer also haben, ist also der Film, den Russ Meyer erstellt hätte, wenn er Battle Royal verfilmt hätte. Viel nackte Haut, ein sleaziger Soundtrack, und punktuell auftretende Gewalt. Ich gebe zu, dass dies ein wenig dürftig für knapp 100 Minuten Film ist, aber ich gestehe, es hat trotzdem Spaß gemacht. Der penible Betrachter wird das minimale Budget bemerken, aber ich zolle den Machern meinen Respekt, soviel aus (man munkelt) 5000 Dollar herausgeholt zu haben. Vor allem (neben den Bikinischönheiten) faszinierte mich das paradoxe an dieser Grundsituation: einen Horrorfilm zu sehen der nur mit lachenden und fröhlichen Menschen bevölkert ist.
Im Bonusbereich findet der Zuschauer eine Reihe von interessanten aber eher sinnfreien Extras wie etwa eine Reihe von Fotos, der sogenannten Chicks Gallery, diversen artworks, Behind the Scenes oder anderen Features. Dazu gesellen sich noch Trailer und Programmhinweise.
Wer ab und an Spaß an sinnlosen Filmen mit funky Score und hübschen Mädchen hat (Jess Franco ist mit dieser Vorliebe berühmt geworden), der wird seine helle Freude an Bloody Birthday haben.

CFS

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