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Wieder ein Streifen, der es hier bisher nicht auf ein digitales Medium geschafft hat. Leider merkt man meistens bei der Sichtung eines solchen Films schnell warum das so ist. Hin und wieder findet man aber auch einen Streifen, der zu Unrecht sein Dasein nur auf einem Magnetband fristet.


Inhalt: Polizistin Lottie Mason arbeitet für die Sitte in Los Angeles. Ihre Aufgabe ist es als Prostituierte verkleidet willige Männer dazu zu bringen Ihr Geld für Koitus anzubieten, damit Sie diese dann festnehmen kann. Privat läuft es für Sie derweil nicht berauschend, ist Ihr Konto doch meistens leer und bisherige Beziehungen alle gescheitert. Als Sie sich an einem Abend nach einem Einsatz in eine Bar setzt macht Ihr ein Fremder ein Angebot und bietet Ihr viel Geld, wenn Sie mit Ihm nach Hause geht. Lottie folgt einem Impuls und geht mit dem Fremden mit. Dieser entpuppt sich jedoch als Krimineller und wir in seinem Haus von einem Unbekannten erschossen. Lottie bleibt unentdeckt und flieht mit 900 000 Dollar Drogengeld aus dem Haus. Eng wird es als der Barkeeper eine Beschreibung von Ihr macht und bei Ihren Kollegen somit ein Verdacht entsteht.

Impulse ist der 2. Film der Feministin Sondra Locke, die eine Zeit lang mit Clint Eastwood zusammen war und in einigen seiner Filme Ende der 70ger mitgespielt hat. Der Film ist somit definitiv als feministisches Werk zu betrachten. Übertrieben erscheint dabei aber das alle männlichen Rollen durchweg negativ dargestellt werden. Da ist der Vorgesetzte der Lottie sexuell belästigt, der Love-Interest der Sie wie ein kleines Mädchen behandelt sowie alle anderen Männer die Ihr Geld anbieten um mit Ihr in Bett zu steigen.

Von der Action her gibt es ein paar kurze Shoot-outs die ganz nett sind und dem Film definitiv mehr Drive geben. Theresa Russel macht Ihre Sache als Undercover Cop ganz gut und ist auch wie immer ein echter Hingucker. Jeff Fahey darf als Staatsanwalt und Geliebter mehrmals seinen Hundeblick aufsetzten und hat nur zum Schluss einige starke Szenen. Erwähnenswert ist noch George Dzundza (aus Basic Instict) als schmieriger Vorgesetzter.  

Was den Film leider etwas nach unten zieht ist der unspektakuläre Showdown und das kitschige Romantikende, das irgendwie nicht zur selbstbewussten Hauptdarstellerin passt. 

Fazit: Schöne 90ger-Jahre Stimmung und eine noch schönere Theresa Russel. Seinerzeit von der Kritik nicht sonderlich gut aufgenommen würde ich den Film heute definitiv als überdurchschnittlich bewerten. Vielleicht passt das Thema einfach gerade gut zum Zeitgeist mit #me too & Gleichberechtigung. Allerdings darf man kein zweites Blue Steel erwarten.  

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