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Mike (Josh Randall) und Sheryl (Brianna Brown) wollen mal für ein Wochenende raus aus der Stadt. Dazu fahren sie in den State Park nach West Virginia, um dort zu wandern. Von der scheinbar netten Einwohnerin Ida (Beth Broderick) bekommen sie den Pfad "Timber Falls" empfohlen. Dort soll es die schönsten Wasserfälle, Lichtungen und einen See geben. Doch schon auf halber Strecke gibt es Probleme mit drei Hinterwäldlern, doch Mike und Sheryl kommen glimpflich davon. Des Nachts schlagen die Beiden ihr Zelt an einem See raus, doch am nächsten Morgen ist Sheryl spurlos verschwunden. Mike sucht sie ohne Erfolg, verletzt sich zudem schwer an einer Bärenfalle. Er wacht im Haus von Ida auf, wo er auch bald auf Sheryl stößt. Ida, ihr Mann Clyde (Nick Searcy) und ihr degenerierter Bruder Deacon (Sacha Rosemann) sind religiöse Fanatiker. Mike und Sheryl steht ein blutiger Alptraum bevor.

Gar nicht mal übel, was sich Anfänger Daniel Kay und Regisseur Tony Giglio da ausgedacht haben. Zwar geht man auf viele Klischees ein, trotzdem morden hier keine Kannibalen und kein Unbekannter mit Maske, sondern normale Menschen. Ida und Clyde können selbst keine Kinder bekommen, da kommen ihnen Mike und Shery gerade recht. Nach streng religiösem Glauben werden sie zuerst verheiratet, bevor sie ein Kind erzeugen sollen.
Dabei legt "Timber Falls" ein recht moderates Tempo vor. Giglio beginnt mit einer blutigen Hetzjagd und dann erst mit dem eigentlichen Geschehen. Schnell sind Mike und Sheryl losmaschiert. Nur dass man sich an der nächst besten Stelle ausziehen muss für einen Quicki zwischendurch, hätte man sich als Klischee wirklich sparen können. So zieht man auch gleich die Aufmerksamkeit von drei Einwohnern auf sich, wo die Beiden nur knapp einem Streit entgehen. Ab dort kann es Einem schon mulmig in der Magengrube werden und auch die immer un heimlicher werdenden Wälder signalisieren, dass etwas nicht stimmt. Und so geschieht es dann auch, bald finden sich Mike und Sheryl im Folterparadies von Ida und Clyde wieder. Natürlich versuchen sich die Beiden am Anfang zu wiedersetzen, doch das zieht nur administrative Bestrafungen wie auspeitschen, zusammenschlagen, Finger abhacken oder glühende Eisen nach sich. Dabei fließt natürlich ein wenig Sadismus mit ein, jedoch hält sich "Timber Falls" immer noch recht bedeckt und artet nie aus.Trotzdem wird es im actionreichen Finale ziemlich blutig. Die Goreeffekte sehen alle handmade aus, nur bei der finalen Kopf ab Szene, scheint man ein bisschen getrickst zu haben, was aber kaum auffällt.
Was "Timber Falls" noch über den Durchschnitt katapultiert, sind die glaubwürdigen Darsteller. Gerade Beth Broderick (Emergency Room, Lost, CSI) und Nick Searcy (Nell, Cast Away) machen als religiöses Paar einen großartigen Job. Dagegen kommen Josh Randall (Men in Trees) und Brianna Brown (Night of the living Dead 3D) lange nicht an. Trotzdem ist ihr Schauspiel überdurchschnittlich. Positiv zu erwähnen wäre noch Sascha Rosemann als verunstalteter Deacon.
Ein wenig schade ist, dass man zum Beispiel die drei Hinterwäldler, welche anfangs Mike und Sheryl beim Sex ertappen, so klischeehaft dargestellt hat. Notgeile Böcke, Schwarzbrenner, stets mit dem Hang zur Gewalt.

"Timber Falls" kann dem Zuschauer nur wenig Neues vermitteln, fährt auch ziemlich viele Klischees auf, doch trotzdem ist dieser B-Horror ein Kleinod, bei dem die Spannung kontinuirlich ansteigt und der stets eine gewisse Auswegslosigkeit präsentiert. Folterungen, sowie blutige Effekte lassen sich nicht vermissen, überraschend gut auch die Darsteller. Noch ein dicker Pluspunkt für das hohe Tempo, man muss hier nicht lange darben, bevor das Grauen seinen Lauf nimmt.

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