Über diesen Film sind zwei falsche Meinungen im Umlauf. Die eine ist die, es würde sich um einen Teil der "Black Emanuelle"-Reihe handeln. Das ist nicht der Fall, Laura Gemser spielt hier einen anderen Charakter.
Die zweite lautet so: "Laura Gemser spielt hier nur eine kleine Nebenrolle als Krankenschwester auf dem Lande." Oder anders ausgedrückt: Andreas Bethmann hat diesen Film nie gesehen (er gibt auch das Jahr 1981 anstatt 1978 als Entstehungsjahr an...). Im ganzen Film kommt keine Krankenschwester vor, Laura Gemser spielt eine Ärztin und die Hauptrolle. Sie hat drei Sexszenen, von denen eine ziemlich lang und intensiv ist.
Es gibt zwei weitere Hauptpersonen: den Sohn des Dorfkommunisten und die Tochter des konservativen Bürgrmeisters. Die Väter sind im Streit, und die Kinder möchten heiraten. Laura hilft und gibt dem Bräutigam auch praktischen Unterricht in Sachen körperlicher Liebe. Die übrigen Dorfbewohner scheinen zwei Hauptbeschäftigungen zu haben: die Ehe zu brechen und den Nachbarn nachzuspionieren ("practicamente spione" heißt es im italienischen Originaltitel). Für eine italienische Kleinstadt - oder ein größeres Dorf ? - vermutlich eine realistische Auffassung, nur daß die Schauspieler hier angehalten sind, klamaukhaft zu agieren. Das geschieht ziemlich unbeholfen und letztlich sinnlos, da es eigentlich nichts Lustiges in diesem Film gibt. Nur Laura Gemser und Gabriele Tinti dürfen durchgehend natürlich agieren, trotzdem bleiben sie als Figuren blaß. Die Handlung und der Klamauk sind natürlich nur Vorwand um die Zeit zwischen den Nackt- und Sexszenen auszufüllen. Die weiteren Darstellerinnen - wenn ich jetzt keine übersehen habe, so sind es vier - sind auch ganz ansehlich, vor allem die Bürgermeistertochter, aber ihre Szenen sind kürzer, so daß Laura Gemser unzweifelhaft die Hauptrolle ausfüllt. Bild und Regie erreicht bei den erotischen Aufnahmen nicht den - ohnehin nicht sehr hoch angesetzten - Joe D´Amato-Standard. Vom rein erotischen Gehalt der Gemser-Szenen übertrifft der Film "Die Frau vom heißen Fluß", "Die Nonne und das Biest" und "Die Todesgöttin des Liebescamps" locker, nur drückt der aufgesetzte "Humor" bei mir aufs Gemüt und der Film kann mit den echten Teilen der "Black Emanuelle"-Serie daher nicht mithalten. Es fehlen auch ein ansprechender Musik-Score und aufregende Landschaften.