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Mit "Vergessene Legenden -Stimmen aus dem Dunkel" gibt es nach Jahren der Funkstille endlich wieder ein Lebenszeichen von Babylon 5. Überraschend ist das allemal seit dem Scheitern der Spin-Off Serie Crusade, der nie produzierten Legenden der Rangers Serie und den Buchfortsetzungen, von denen einige nicht einmal eine Neuauflage erlebten. Aber als Fan weiß man leider auch, daß es ein Babylon 5 wie einst nie mehr geben kann, denn einige Schauspieler sind leider bereits verstorben.
Wenn man das Intro des neuen Machwerks sieht, beschleicht einen wenigstens die wage Hoffnung, daß man bei Erfolg dieser Produktion noch weitere "Vergessene Legenden" erwarten kann. "Stimmen aus dem Dunkel" ist kein richtiger Spielfilm sondern vielmehr zwei Folgen aus dem Babylon 5 Universum.

Seit dem Ende der fünften Staffel sind neun Jahre vergangen. Captain Lochley hat sich mittlerweile gut in der Station eingelebt. Doch dann erlebt sie einen Fall von Besessenheit, der sogar in der hochtechnisierten Zukunft das Eingreifen eines Priesters zu verlangen scheint. Zugegeben, nach etlichen Jahren des Wartens hätten die Fans eine andere Handlung verdient. Obwohl Babylon 5 schon immer übersinnliche Themen behandelte und diese im Gegensatz zu Star Trek oftmals nicht wissenschaftlich auflöste, fühlt man sich als Fan irgendwie bedrogen. Hier hätte man auf die Ereignisse der letzten neun Jahre eingehen oder über den Ausgang einiger loser Enden der Serie (z.B. Psi-Korps) berichten können.
Doch die Rettung naht mit der Ankunft John Sheridans auf Babylon 5, die den zweiten Teil der Handlung einleutet. Sheridan trifft sich mit dem centaurischen Thronfolger, der ihm sympathisch erscheint, da beide eine Leidenschaft für Raumschiffe haben. Erst als Galen auftaucht und mit Sheridan 30 Jahre in die Zukunft reist, um ihm die Zerstörung der Erde durch die Centauri zu zeigen, entsteht in Sheridan ein Gewissenskonflikt: Soll er den jungen Thronerben töten, um die Erde zu retten?

Man ist als Fan von den beiden Folgen hin- und hergerissen. Einerseits ist es wie Weihnachten und Ostern an einem Tag, wieder einmal neues Babylon 5 Material zu sehen, andererseits hat die Produktion auch ihre Schwächen. Da es momentan in den Sternen steht, ob die "Lost Tales" Reihe fortgesetzt wird, hätte man viel mehr auf offene Fragen eingehen können - und dazu hätten wenige Sätze gereicht! Natürlich hätte man auch gerne andere bekannte Figuren außer Lochley, Sheridan und Galen gesehen, aber vielleicht ist das Absicht und Spielraum für weitere Produktionen. Vom Aufwand her kann sich die lang erwartete Fortsetzung sehen lassen. Man merkt zwar, daß man die Anzahl der Schauspieler klein hielt, dafür stimmen aber die Effekte. Zudem trägt die musikalische Untermalung endlich wieder die Handschrift von Christopher Franke.

Für Fans ist die neue Babylon 5 DVD auf jeden Fall ein Pflichtkauf. Nur ist die Handlung nicht unbedingt für jeden Geschmack zufriedenstellend. Hoffen wir also darauf, daß bei Erfolg irgendwann einmal weitere vergessene Legenden produziert werden.

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