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Die junge Heather besucht über den Sommer ihre Großmutter, um dieser nach dem Tod des Großvaters ein wenig zur Hand zu gehen. Aus dem im trauten Heim untergebrachten Bestattungsunternehmen ist inzwischen eine Bed & Breakfast Pension geworden. Als jedoch einige Gäste spurlos verschwinden und Heather von merkwürdigen Gerüchten erfährt, die sich um ihren Großvater drehen, beginnt sie Nachforschungen anzustellen, um das Geheimnis der alten Villa zu erkunden. Welches Geheimnis verbirgt sich im Keller, von dem sich Heather um jeden Preis fernhalten soll?

Ein wenig altbacken wirkt der Film für sein Entstehungsjahr schon. Dieser Eindruck entsteht schon gleich zu Beginn, wenn sich düster eingefärbte Landschaftsbilder mit Nahaufnahmen des unheimlichen, alten Hauses abwechseln und ein wenig vorwegnehmen, wohin die Reise geht. Atmosphärisch ist das Szenario ziemlich nahe an typischen Gaslicht-Schauergeschichten der sechziger und siebziger Jahre angesiedelt und obwohl der Plot gelegentlich auch den einen oder anderen Exkurs in den Horrorbereich macht, ist "Funeral Home" inhaltlich ein eher altmodischer Psychothriller, der seinen Endtwist von einem der ganz großen Klassiker ungeniert räubert.

Zumindest die Hauptrollen wurden ganz vortrefflich besetzt und unterm Strich ist an der schauspielerischen Leistung des Ensembles wenig auszusetzen. Leider lässt sich der Film sehr viel Zeit, die nicht gerade üppige Story zu entwickeln. Arg viel passiert nicht bis zur Auflösung, der Bodycount ist (zu) niedrig und die Ereignisse, die die Handlung vorantreiben, wurden überwiegend unspektakulär in Szene gesetzt. Man nimmt halt zur Kenntnis was da so passiert und wartet auf die Auflösung, aber wirklich spannend ist "Funeral Home" nicht.

Das hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass quasi die ganze Geschichte einzig um das Geheimnis in Omas Keller herum aufgebaut ist. Dessen Offenbarung findet dann folgerichtig auch erst ganz am Ende des Films statt. Alles andere jedoch, was sich im Verlauf der Handlung eben noch so ereignet, erscheint durch diesen Umstand recht nebensächlich und ohnehin unwichtige Nebenplots wirken unverhältnismäßig breitgewalzt. Immerhin kommt hier und da etwas Gruselstimmung auf und Katzenliebhaber dürfen sich (im Gegensatz zu Heather) über ein paar gelungene Auftritte einer schwarzen Pussy freuen.

Wie spektakulär die Auflösung für den Zuschauer letztendlich daherkommt, kann man schlecht vorhersagen. Letztendlich drängen sich recht frühzeitig zwei Möglichkeiten auf und je nachdem welche man favorisiert, stellt der Schlußtwist eine neckische Überraschung dar, oder eben auch nicht. So bleibt ein leider nur durchschnittlicher Thriller mit etwas Gänsehautstimmung, ein klein wenig skurilem Humor und leider viel zu wenig Suspense. (4,5 / 10)

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