Review

HOT ROD

Andy Samberg? Wahrscheinlich nicht jedem sofort einen Begriff. Selbst die, die sich bevorzugt Komödien zu Gemüt führen, schütteln unwissend den Kopf. Ein neuer Stern am Komödienhimmel? Können Stiller, Sandler, Wilson, Heder, Ferrell abdanken?

Eines vorweg, wer irgendetwas Tiefgründiges von Hot Rod erwartet, sollte einen großen Bogen um den Streifen machen. Gleiches gilt für die, die eher auf Fäkalhumor stehen, der kommt hier zum Glück nämlich nicht vor.

Andy Samberg spielt also den Möchtegern-Stuntman Rod Kimble. Das Dasein als Stuntman wurde im praktisch in die Wiege gelegt, da seine Mutter (Sissy Spacek) ihm erzählt hat, dass sein Vater bei einem Stunt ums Leben kam. Als Beweis hat sie ein Bild des verstorbenen Vaters zusammen mit Evel Knievel. Rod hat ein Team, bestehend aus einem Manager, einem Rampenbauer und seinem Bruder, der die Stunts auch filmt sowie Denise, in die Rod natürlich verliebt ist. Rod hat ständig Probleme mit seinem Stiefvater Frank (Ian McShane) und würde ihn am liebsten tot sehen. Eines Tages erkrankt Frank schwer und die Familie benötigt 50.000 Dollar für eine Operation. Rod beschließt dieses Geld mit allen Mitteln aufzutreiben, damit er Frank selbst den Garaus machen kann.

Die Story ist also sehr banal gehalten und beinhaltet einige romantische Klischees. Z. B. hat Denise natürlich einen Freund, der voll der arrogante Schnösel ist und sich trotzdem anfangs nicht von ihm trennt. Dann das Verhältnis von Rod zu seinem Stiefvater Frank: Eigentlich liebt er ihn, Frank verweigert ihm aber die Anerkennung. Doch diese Nebenschauplätze sind nicht so ausgewalzt und nervig, als dass sie den doch recht amüsanten Gesamteindruck trüben könnten.

Klasse sind natürlich die Stunts, die Rod mit seinem Moped (!) macht. Keiner gelingt, sieht aber zum Schreien aus. Super auch der Film, den sein Bruder über ihn dreht und die Reaktion des Publikums, als sie den Film zeigen, um etwas Geld für Frank zu bekommen. Auch gelungen die Faustkämpfe zwischen Rod und seinem Stiefvater und der Mittelwellenradiomoderator (!!), der den finalen Sprung überträgt. Lustige Dialoge gibt es eigentlich kaum, hier ist eher Slapstick angesagt und das hat man schon lange nicht mehr in so einer gelungenen Form.

Da der Film auch noch mit einem unglaublich starken Soundtrack aufwarten kann: 80er Jahre Poser-Rock und Hardrock: Europe (mehrere Titel), John Farnham, Cutting Crew und weitere "Perlen", gibt es 8/10

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