Eben hat der junge Sergeant Dragon noch Schmugglern an der chinesischen Küste das Geschäft versaut, schon sieht er sich neuen Aufgaben gegenüber: Die Westseite von Hongkong braucht einen neuen Superintendent, nachdem der bisherige, Chun, sich als unkontrollierbar erwiesen hat. Dragon bekommt schnell heraus, mit wem er es hier wirklich zu tun hat: Praktisch alle Polizisten des Reviers sind korrupt, faul, und werden vom Grausamen Wolf kontrolliert, einem mächtigen Triadenboss. In seinem Revier treiben sich außerdem junge Revolutionäre herum, welche die Bevölkerung versuchen gegen das Mutterland aufzustacheln, und Dragon verliebt sich natürlich auch gleich in eine dieser “Aufwieglerinnen“. Dann kommen auch noch chinesische Geheimagenten hinzu, welche die Revolutionäre ausspionieren sollen, Chun will auch weiterhin seine eigenen Geschäfte durchziehen, die Piraten wollen Dragon auch noch ans Leder, und letzten Endes hat ganz Hongkong eigentlich nur ein Ziel: Dragon muss weg!
Und genauso vollgestopft wie sich das liest, so schaut es auch aus. Jackie Chan hastet von Kampf zu Kampf, alle Handlungsstränge werden angerissen, am Besten gleichzeitig, mittendrin gibt es eine 20-minütige Sequenz, in der sich sämtliche Gegner (also Polizisten, Gangster, Agenten und Revolutionäre) in der Wohnung von Maggie verstecken müssen, ohne dass sie voneinander wissen dürfen, und die wahnsinnig komisch geworden ist, und was dabei das Beste ist: Das Ganze funktioniert einwandfrei! Durch die fehlenden Atempausen wird einem nie klar, wie idiotisch das ganze ist. Wie POLICE STORY auf Speed, irgendwie. Der Zuschauer ist andauernd am Staunen, am Lachen, am Erschrecktsein, oder gleich alles drei auf einmal. Jackie Chan singt den Titeltrack, führt Regie, macht die Stunts (hat sich hier aber angeblich ab und zu doubeln lassen), spielt die Hauptrolle, und mich würde nicht wundern, wenn er auch noch Schnitt, Beleuchtung, Ton und Scriptgirl gewesen wäre. Der Mann muss am Set mindestens genauso auf Adrenalin gewesen sein wie die Handlung seines Films. Ein echtes Erlebnis!
Plus, PROJEKT B hat den schärfsten Stunt aller Zeiten: Jackie Chan stopft sich den Mund voll mit roten Chilis, um seine Gegner im Zweikampf anzuspucken, und damit kampfunfähig zu machen. Es hätten eigentlich unechte Chilis sein sollen, sind aber tatsächlich echte, was man in den Outtakes im Abspann auch sieht …