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Ein Jahrhundert, nachdem sie den Ober-Vampir Kagan erledigt hat (siehe den Vorgänger), verschlägt es die Halb-Vampirin Rayne nach Amerika in das kleine Western-Städtchen Deliverance... denn dort macht sich mittlerweile ebenfalls eine Vampir-Plage breit, die von dem berüchtigten Outlaw Billy the Kid ausgeht, der in Wahrheit selbst auch ein Blutsauger ist. Dieser kann es zudem kaum erwarten, dass Deliverance endlich an das im Entstehen begriffene Eisenbahn-Netz angeschlossen wird, um auf die Art Nachschub für seine Armee von Untoten zu generieren. Um Billy the Kids Pläne zu durchkreuzen verbündet sich Rayne mit dem Sheriff Pat Garrett und einigen weiteren Revolverhelden und schließlich kommt es in dem Kaff zum mitternächtlichen Showdown... Im Kino mag die Videospiel-Adaption "BloodRayne" zwar spektakulär gefloppt sein, aber auf Scheibe war der Streifen wohl rentabel genug, um die Produzenten zu veranlassen, ziemlich flott 'ne Direct-to-DVD-Fortsetzung nachzuschieben. Erstaunlich ist da allenfalls, dass sich hier doch tatsächlich der Regisseur des Kino-Originals persönlich dazu herabgelassen hat, auch das dazugehörige DVD-Sequel zu inszenieren, aber Uwe Boll wäre wohl nicht er selbst, wenn er sich von jemand anderem die Butter vom Brot nehmen ließe. Nun ja, ein allzu großer Unterschied besteht da zugegeben eh nicht, denn Boll hat wieder mal lediglich eine Handvoll seiner Stock-Darsteller zusammengetrommelt und ohne großes Engagement an irgendwelchen billigen kanadischen Drehorten diese lasche Auftrags-Arbeit heruntergekurbelt. "BloodRayne 2: Deliverance" weist demnach auch sämtliche Anzeichen einer unkoordinierten, übers Knie gebrochenen Produktion auf, die durch mangelnde Sorgfalt in allen Bereichen flugs im Sumpf stupider Z-Grade-Gülle versinkt. Tja, schade irgendwie, denn die Idee eines lupenreinen Vampir-Westerns hätte ja prinzipiell durchaus was für sich und könnte die Chose auch aus der breiten Masse ähnlicher Genre-Beiträge herausheben... wenn das Ganze doch nur handwerklich nicht einen so durch und durch erbärmlichen Eindruck machen würde. Da ist die Optik im wahrsten Wortsinn als unterbelichtet zu bezeichnen und einige Aufnahmen - flott mit der Handkamera aus der Hüfte geschossen - sind derart verwackelt, als hätte man sich kein Stativ für den Dreh leisten können. Die wenigen statischen Establishing-Shots und Totalen wirken da fast schon wie störende Fremdkörper innerhalb der allgemeinen visuellen Ästhetik aus der Rumpelkiste. Von dem unvermeidlichen Michael Paré und den anderen Darstellern aus der zweiten Reihe zu erwarten, hier Performance-technisch noch irgendetwas herauszureißen, ist zudem vollkommen sinnlos, zumal diese sich vornehmlich auch Drehbuch-bedingt mit echt blamablen Dialogen herumplagen müssen. Die für Kristanna Loken eingewechselte Natassia Malthe versucht derweil, in der Titelrolle allenfalls noch durch das ständige Herumkauen auf einem Zahnstocher ein wenig Toughness zu heucheln, was mal eher ins Beinkleid geht. In Sachen Action konzentriert man sich - mal abgesehen von dem eher peinlichen Schluss-Fight mit Billy the Kid - dem Setting entsprechend auf ein paar beliebige Gunplay-Einlagen und unaufgeregte Schießereien, während man sich von den Ittenbach'schen Splatter-Späßen des Vorgängers nun gänzlich verabschieden muss, denn was hier noch an Gore-F/X aufgefahren wird beschränkt sich auf ein paar mittelprächtig graphische Einschuss-Wunden und das mit dem üblichen Vampir-Gedöns einhergehende Kunstblut-Gesabber. Sollte man nach dem ersten Teil also tatsächlich irgendwelche Erwartungen an dieses DVD-Sequel gestellt haben, schafft Uwe Boll es doch tatsächlich, diese durch die Bank zu enttäuschen und noch weit, weit unter seinem üblichen Niveau abzuliefern... und der immerhin noch prominent besetzte Vorgänger sieht hiergegen direkt aus wie Coppolas "Dracula" oder so...

2/10

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