Jackie Chan im Kampf gegen Piraten und Misstände beim Militär.
Story:
Im Hongkong des 19. Jahrhunderts herrschen in der Metropole einige Missstände. Die Polizei fühlt sich unterbezahlt und zu schlecht ausgerüstet, die Marine dagegen scheint nicht in der Lage zu sein, immer wiederkehrende Angriffe von Piraten abzuwehren. So werden regelmäßig Schiffe überfallen und Leute ermordet. Einer derjenigen, der diesem Treiben ein Ende setzen will, ist Dragon Ma (Jackie Chan). Als seine Einheit aus Kostengründen aufgelöst wird, kommt er zur Polizei, wo er unter Inspektor Tzu (Yuen Biao) eine entsprechende Ausbildung erhält. Zusammen mit seinem kriminell veranlagten Freund Fei (Sammo Hung) setzt das Trio "Project A" in die Tat um, mit beachtlichem Erfolg...
"Project A" ist ein weiterer ganz großer Klassiker unter den Jackie Chan-Filmen. Vollgestopft mit Action und Humor, unterhält er gut 100 Minuten auf's Feinste. Die Story basiert dabei zum Teil auf historischen Tatsachen, wurde aber natürlich mit dem typischen Humor verfeinert. Der ist dabei auch in der deutschen Synchro erstaunlich gut erhalten geblieben und die Schauspieler haben auch allesamt eine ordentliche Stimme verpasst bekommen, abgesehen vom Piratenchef, den man ähnlich wie im Nachfolger, einen norddeutschen Akzent verpassen musste, der nun überhaupt nicht passt.
Wichtiger ist aber die Action und da hat sich Jackie mal wieder selbst übertroffen. Was hier alles an verrückten Stunts geboten wird, geht schon beinahe auf keine Kuhhaut mehr und gehört mit zum besten, das Jackie je abgeliefert hat (einschließlich "Police Story 1-3" und "New Police Story"). Nicht nur die wie üblich perfekt choreographierten, durchaus harten Fights, können begeistern, sondern auch die waghalsigen Stunteinlagen, die Jackie wie immer selbst durchführte und sich dabei wohl mehr als nur einen Knochen gebrochen haben dürfte. Am bekanntesten dürfte dabei wohl sein Sturz von der Turmuhr gewesen sein, der im fertigen Film glimpflich aussieht, in den Outtakes aber einen mit schmerzverzerrten Jackie zurücklässt. Aber auch die Verfolgungsjagd mit den Fahrrädern durch die engen Gassen ist sehr unterhaltsam ausgefallen. Nicht nur Jackie darf hier von Leder ziehen, auch seine Kumpels Sammo und Yuen haben einige großartige Kämpfe, halten sich aber ansonsten etwas mehr im Hintergrund.
Passend dazu gesellt sich der Humor, der in fast jeder Szene vorhanden ist und den Kämpfen die nötige Portion Ironie verleiht. Ganz im Gegensatz zu "NPS" blödelt Jackie hier nach Herzenslust und sichtlich Spaß dabei. Eine gesunde Mischung aus Beidem könnte evtl. eine Richtung sein, die er in zukünftigen Filmen einschlagen könnte. Da der Film nun auch erstmals komplett ungeschnitten vorliegt, kommen wir in den Genuss weiter Slapstick- und Actionszenen, die bisher - aus welchen Gründen auch immer - unter den (Schneide)Tisch gefallen sind.
Großartige Specialeffects werden dabei nicht aufgefahren, hätten dem Film aber auch eher geschadet. Gedreht wurde teilweise an realen Schauplätzen wie der Ausbildungsstätte der Royal Marine, teilweise wurden aufwendige Sets verwendet, denen man ihre Liebe zum Detail deutlich ansieht.
Fazit: "Der Superfighter"/"Project A" reiht sich nahtlos in die ellenlange Klassikerliste von Jackie ein und beweisst einmal mehr, dass ihm in Punkto Crossover zwischen Martial Arts und Humor kaum jemand das Wasser reichen kann. Muss man einfach gesehen haben. Die Höchstnote ist somit Pflicht.
10 von 10 Punkten