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Hongkong, zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die britische Kolonie wird immer wieder vom Meer aus von Piraten angegriffen. Zusätzlich gibt es Konflikte innerhalb der britischen Marine zwischen der Polizei und der Küstenwache. Dragon Ma, ein Mitglied der Küstenwache, versucht alles, um diese vor den Anfeindungen der Polizeitruppen zu schützen.

Projekt A ist definitiv einer meiner Chan Lieblingsfilme, denn wie beinahe sonst nirgends gibt es hier Stunts und Action satt und sogar der sonst von mir so gefürchtete Hong Kong Humor ist hier nicht nur erträglich, sondern größtenteils sogar wirklich komisch. Sogar die deutsche Synchro ist auf Klamauk getrimmt und erinnert wahlweise an die Mad Mission Filme und im Finale mit den norddeutschelnden Priraten sogar an Kapitän Blaubär. Aber selbst die alberne Synchro paßt beinahe wie die Faust aufs Auge und unterstützt den komödiantischen Grundton nur noch weiter. Für Jackie selbst schien der Film ebenfalls ein wichtiges Projekt gewesen zu sein, denn er spielt nicht nur die Hauptrolle, sondern führte auch Regie und frickelte am Drehbuch mit rum.
In die Story packte Chan dann alles rein, was seine späteren Filme ausmachten, es gibt die berühmte Szene mit der Kirchturmuhr dizu der ihn Harald Lloyd inspiriert hat, es gibt jede Menge Spaß, besonders im Zusammenspiel mit Sammo Hung und natürlich auch jede Menge Kämpfe, die einfach nur toll choreographiert wurden und in dieser Masse und Klasse in späteren Werken leider kaum erreicht wurden. So lernen wir auch das man für wagemutige Straßenstunts nicht unbedingt Autos benötigt, Fahrräder erfüllen den gleichen Zweck, vorausgesetzt natürlich die Beteiligten wissen was sie tun.
Die Handlung ist dabei eher zur Nebensache geraten, es geht grob um Piraten die munter und weitgehend unbehelligt vor Hong
Kongs Küste ihr räuberisches Unwesen treiben, die Marine ist schlicht zu doof um der Lage Herr zu werden (und so wie die Matrosen hier dargestellt werden, könnte die nicht mal einen Goldfisch im Glas zu fassen bekommen). Nebenher muß Chan seine Truppe beim Drill unter Kontrolle halten, mit seinem Kumpel Fei sich um eine Gewehrlieferung balgen und am Ende dann bie bösen Freibeuter selbst zur Strecke bringen. Als Setting wurde der Anfang des 20. Jahrhunderts gewählt, so daß auch noch entsprechende Kostüme zum tragen kommen.
Besonderen Spaß macht es das wir eigentlich drei gleichbegabte Kung Fu Kämpfer zu sehen bekommen und besonders bei Sammo Hung staune ich jedesmal was der für Bewegungen trotz seiner Körperfülle hinbekommt. Besonders im Showdown kommt das zum tragen, denn nur zu dritt sind sie gerade mal so in der Lage den Piratenoverlord zu besiegen. So macht es einfach nur gute Laune den vielen unterschiedlichen Fights zuzusehen oder die Darstellern beim absichtlichen overacten zu bewundern. Wie gesagt, für micht ein absolutes Highlight des frühen HK Kinos.
9/10

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