Review

Nachdem er just erst einen echten Kristallschädel während seines letzten Abenteuers sicherstellen konnte, erhält der "Bibliothekar" Flynn Carsen per Post eine merkwürdige Schatzkarte, die den Weg zu den legendären Minen König Salomons weist... welche allerdings zuerst einmal entschlüsselt werden muss. Sein Boss Judson schickt Flynn daraufhin prompt nach Casablanca, wo er auf einer Ausgrabungsstätte der Archäologin Emily Davenport in einer geheimen Grabkammer jene Legende aufspüren soll, mit der sich die besagte Karte dechiffrieren lässt. Hinter dem Schatz von König Salomon sind allerdings noch so einige andere zwielichtige Gestalten her, die Flynn und Emily kurz darauf schon quer durch Afrika hetzen. Schließlich stellt sich heraus, dass Jerry, ein alter "Freund" der Familie, der auch schon Flynns Vater auf dem Gewissen hat, hinter allem steckt und sich mit Hilfe der Karte nicht nur Salomons Reichtümer unter den Nagel reißen will, sondern es auch auf ein magisches Buch abgesehen hat, mit dem er die totale Kontrolle über Raum und Zeit erlangen kann... Peter Winther hat die Regie an "Commander Riker" Jonathan Frakes abgegeben, aber ansonsten hat sich seit dem 2004er-Vorgänger "The Quest - Die Jagd nach dem Speer des Schicksals" nun wirklich nicht viel geändert, denn die von Roland Emmerichs ehemaligem Kollaborateur Dean Devlin produzierte Fernsehfilm-Reihe wandelt immer noch munter auf Indiana Jones' Spuren und liefert demnach akzeptables Adventure-Entertainment mit sachtem Fantasy-Touch auf mittelhohem Flimmerkisten-Niveau. Okay, durch so manches Set-Piece wird hier mit einem Affenzahn gehetzt, um dem Zuschauer gar nicht erst die Gelegenheit zu geben, genauer darüber nachdenken zu können, einige offensichtliche Studio-Kulissen verbreiten da mehr trashigen Pappmaché-Charme nach der Manier alter Italo-Schoten und einige der zum - übrigens ganz passend aus "Jäger des verlorenen Schatzes" geklauten - Finale verbratenen CGI-Tricks sind da *ähem* ein wenig "dürftig"... aber irgendwie macht das alles nicht wirklich was, denn zum einen werden da etwaige Beschränkungen des Produktions-Rahmens doch recht sympathisch zur Schau gestellt und zum anderen geht es Jonathan Frakes (der sich hier übrigens auch 'nen stummen Cameo-Auftritt vor der Kamera gegönnt hat) in seiner augenzwinkernden Inszenierung einzig und alleine darum, für seichte Genre-Unterhaltung zu sorgen. Nun ja, das Ziel erreicht er dank seiner gut aufgelegten Darsteller, die die Momente zwischen dem ganzen Rambazamba und Hokuspokus für das Publikum mit ihren amüsanten Kabbeleien überbrücken, allemal. Dass Noah Wyles Flynn Carsen als Anti-Action-Hero, der alle Probleme mit Hirnschmalz statt mit seinen Fäusten löst, da heutzutage immer noch ganz im Trend liegt, dürfte auch seinen Anteil dazu beitragen, dass die "The Quest"-Streifen in den letzten zwei Dekaden alles in allem betrachtet doch ganz gut gealtert sind. Den Vergleich mit A-Listen-Hollywood-Ware fürs Kino sollte man hingegen weiterhin nicht anstellen, um sich selbst nicht den großen Spaß zu verderben... wobei man aber tatsächlich zugeben muss, dass die letzten beiden "echten" Indiana Jones-Streifen, die da anschließend noch nachgeschoben wurden, im direkten Vergleich gar nicht so arg viel besser dastehen. Kurzum, wer Mitte der 80er schon den damaligen Cannon-"Quatermain"-Ausflug in König Salomons Minen ganz töfte fand, wird bei "The Quest - Das Geheimnis der Königskammer" auch mehr als fair bedient.

6/10

Details
Ähnliche Filme