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Temporeicher und gelungener HK-Actioner um Drogenhändler, Agenten und ein Polizistenduo.
Eben jene beiden Polizisten, Darren Tong (Aaron Kwok) und Alex Cheung (Lee-Hom Wang), befreien in der Eröffnungsszene eine Geisel und kämpfen sich dabei durch einige Gegnerhorden. Doch das Ganze läuft schief: Statt die Geisel zu beschützen, eilt Alex Darren in einer brenzligen Situation zu Hilfe, lässt seinen Schützling aus den Augen, woraufhin sowohl er als der Schützling getötet werden. Zu seinem Glück nicht wirklich, denn das Ganze stellt sich als Übung heraus. Derartige Auftakte gibt es in Actionfilmen öfter und „China Strike Force“ bietet hier auch nichts Neues, aber dafür sind die Kampfszenen schon hier rasant und unterhaltsam.
Derweil machen der Gangster Tony Lau (Mark Dacascos) und sein Vater Ma (Siu-Ming Lau), der Pate der örtlichen Unterwelt, Geschäfte mit der schönen und geheimnisvollen Norika (Norika Fujiwara). Tony will seinen Vater zudem ermutigen ins Drogengeschäft mit seinem US-Partner Coolio (Coolio) einzusteigen, doch sein Vater beharrt auf seiner Politik, keine Drogen zu vertreiben. Auch hier folgt „China Strike Force“ dem Grundsatz: Nicht Neues, aber Altbekanntes gut aufbereitet. So sind zwar alle Elemente des Gangstergespanns schon öfters durchgekaut worden, doch Stanley Tong setzt diese Standards sehr unterhaltsam in Szene.

Auf einer Modenschau von Alex’ Freundin, einer Designerin, begeht jemand einen Mord an einem Vertrauten Mas. Als Norika der Leiche noch etwas aus der Brusttasche klaut, heften sich Darren und Alex an die Fersen von ihr und dem Attentäter und befinden sich auf einmal in Gangster-internen Reibereien. Doch sie verfolgen den Fall hartnäckig und kommen dabei den örtlichen Verbrechern auf die Schliche...
Stanley Tongs Film ist ein schicker Cop-Actioner, der ein wenig an amerikanische Polizeifilme der Marke „Lethal Weapon“ erinnert und so genau meinen Geschmack trifft. In meinen Augen der wohl beste Film Stanley Tongs bisher. So sind zwar viele Storyelemente wie das Polizistenduo, der ehrbare Pate, die undurchsichtige Schönheit etc. nicht unbedingt neu, aber die Spannungskurve ist auf jeden Fall solide und auch die ein oder andere überraschende Wendung erfreut den Zuschauer. Wer die DVD von Deltamac sein Eigen nennt, sollte die Inhaltsangabe auf dem Cover nicht lesen, da sie einige Wendungen leider schon verrät.
Neben der flotten Story sorgt auch der richtige Spritzer Humor für die notwendige Rasanz. Vor allem Coolio verkörpert mit sichtbarer Freude seine ironische Rolle als Gangster (vor allem seine „get used to this“ Kommentare sind ein cooler Running Gag) und spielt mit den Klischees derartiger Figuren. Auch sonst bietet der Film immer wieder die ein oder andere Prise Humor (z.B. das Verhör), was den Film klar aufpeppt.

An Action werden Verfolgungsjagden, Schießereien und vor allem Kampfszenen geboten. Fängt der Film recht actionreich an, so ist der Mitte in dieser Hinsicht recht wenig los ehe es im Showdown dann wieder rund geht. Die Verfolgungsjagden sind sehr rasant und besitzen ein paar nette Ideen (z.B. die Motorradsprünge auf die Autodächer oder die Jagd mit dem Formel 1 Wagen), während die Schießereien gut inszenierte, wenn auch innovationslose Unterhaltung für Actionfans bieten. Die Martial Arts Szenen stehen klar im Vordergrund und sich sehr akrobatisch, temporeich choreographiert und schön inszeniert. Störend fallen lediglich ein paar Drahtseilaktionen auf.
Die Schauspieler spielen allesamt auf gehobenem Popcornniveau und geben eigentlich keinen Anlass zur Klage. Mark Dascos hat allerdings eher eine Nebenrolle und hat deshalb auch nicht so viele Kampfszenen; der Film fokussiert sich mehr auf seine beiden asiatischen Hauptdarsteller.

Schwer unterhaltsamer Copactionfilm aus Hongkong, der zwar nichts Neues bietet und in der Mitte etwas actionarm ist, aber Fans des Genres klasse unterhält.

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