Absolut verspätet bringt Sony seinen Streifen "Könige der Wellen" zu uns in die heimischen Kinosäle.
Pinguine sind derzeit in der Filmwelt sehr willkommen. Ihr Debüt gaben die flugunfähigen Vögel in der Nebenrolle als Freunde des Kommunismus in dem Mega-Animationshit "Madagascar". Kurze Zeit später entstand dann die Dokumentation "Die Reise der Pinguine" die sogar einen Oscar ergattern konnte. Von diesem Erfolg geschürt wollte man den Kult fortsetzen und so wurde 2006 "Happy Feet" veröffentlicht. Der Plan ging auf und auch "Happy Feet" wurde mit einem Oscar belohnt. Da der Publikums Erfolg natürlich auch einiges an Umsatz erspielt hat, war es nur eine Frage der Zeit bis sich erneut jemand an ein ähnliches Projekt wagen würde. Dieser "Jemand" war das Regie-Duo Chris Buck (Pocahontas, Arielle, die Meerjungfrau) und Ash Brannon (Toy Story 1+2) die ebenfalls auf der Erfolgsschiene fahren wollten, dass sah das amerikanischen Publikum allerdings anders. Dort floppte der Film gewaltig, die Amerikaner können scheinbar keine gefiederten Freunde mehr sehen.
Vielleicht eine zu voreilige und etwas unberechtigte Entscheidung, den auch wenn der Film in der zweiten Hälfte etwas ins stocken kommt, so muss man den Gesamteindruck doch als "gute Unterhaltung" werten.
Bei diesem Film geht es um Cody der alles dafür tut um genau so ein großer Surfer wie sein großes Vorbild Big Z zu werden, der sich eines Tages auf mysteriöse Weise aus dem Geschäft zurückgezogen hat. Nach einem Unfall bei einer Vorausscheidung wird Cody verletzt , die Rettungsschwimmerin Lani bringt ihn daraufhin zu einem mysteriösen Fremden, den "Geek" der ihn wieder aufpäppeln soll. Durch einen glücklichen Zufall findet Cody heraus das es sich um einen lang verschollenen Pinguin-Surf-Profi handelt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kann Cody ihn doch überzeugen und geht bei dem großen Meister in die Lehre. Schon bald muss Cody merken das es auf dem Weg zum Spitzensportler um mehr geht, als nur den Willen zum Erfolg.
Storytechnisch ist dieser Film also nur Durchschnitt, ein 0815 Animationsfilm der in der Masse untergehen würde. Der Reitz des Film geht hier allerdings vom Darstellungsstil und nicht zuletzt vom kernigen Humor mit eindeutig schwarzen Einflüssen aus. Die Story und die Vorstellung der Charaktere kommt als Fiktive-Doku (Mockumentar) daher. Dieser "Fake-Doku Stil vermittelt dem Film einen ganz besonderen Charme der neuen Möglichkeiten eröffnet. So wirkt die "Kamera" geführt wie während einer Doku und fängt alle wichtigen Ereignisse ein, auch wenn diese, wie für Dokus üblich, plötzlich passieren zieht die "Kamera" nach oder zoomt in da Geschen hinein, was natürlich im normalen Animations- Film undenkbar wäre. Sodass hier wirklich der Eindruck entsteht es würde sich um einen Dokumentarfilm handeln, dabei steht er einer klassischen Sport-Doku in nichts nach, ganz im Stil von z.B. "Step Into Liquid". Außerdem werden die Zuschauer direkt angesprochen, durch die Interviews die aus der Fiktiven-Doku entstehen.
Dieser Stil wird allerdings nicht konsequent durchgehalten und geht in der zweiten Hälfte leider komplett unter. Auch verliert der Film im zweiten Teil einen Großteil seines Humors und fällt wieder zurück in das Klischee eines "stink normalen" Animationsfilm.
Als Sprecher der watschelnden Vögel konnten man unter anderem Hollywoods neuen Star am Sternchenhimmel "Shia LaBeouf", der uns dieses Jahr schon mit der Revolution im Specialfectgenre "Transformers" und in dem düsteren Thriller "Disturbia" beeindrucken durfte. Des Weiteren konnte man Jeff Bridges ("Big Lebowsky", "K-PAX") für die Rolle des "Geek" sowie Zooey Deschanel als Rettungsschwimmerin Lani ("Per Anhalter durch die Galaxis") begeistern.
Sommer, Sonne, Sonnenschein was will man mehr.
Es hätte der Film des Sommers werden können, bei uns aber leider nicht!
Den in Deutschland erscheint der Film leider erst im Herbst, was bei dem ständigen Dauerregen Hierzulande die Stimmung ein bisschen trüben kann. Wer sich allerdings auf eine Reise auf eine kleine Insel mit viel Sonne wunderschönen Stränden und beeindruckenden Wellen machen will, dem vermittelt dieser Film auch bei dem kalten Wetter vor der Haustür wenigstens ein bisschen "Bacardi Feeling".
Dieser Film ist Sommer pur.