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2 Episoden

San Francisco wird von mächtigen Vampirclans regiert. Die blutdurstigen Monster haben ein "Unauffälligkeit"-Gelübde abgelegt, eine Art Maskerade, um unbemerkt unter den Menschen zu existieren. Sie trinken Blut, um nicht zu sterben, bringen aber ihre Opfer nicht um. Dank ihren Fähigkeiten, das Gedächtnis zu manipulieren, erinnern sich die Opfer nicht an den Übergriff. Nur wenn ein Vampir sein Opfer bis zum letzten Tropfen aussaugt, und ihm danach von seinem eigenen Blut etwas gibt, wird derjenige selbst zum Vampir. Es verstößt gegen die Prinzipien der Clans, Kinder zu bekehren. Der "Prinz der Stadt" Julian Luna hält sich an die Grundsätzen, aber es fällt ihm immer schwerer, seine teilweise bösartigeren Verwandten im Griff zu halten. Der Frieden zwischen den Familien wird gebrochen, als Clanchef Eddie Fiori einen brutalen Mord begeht.

Als ich die Gebraucht-DVD Kindred Clan der Vampire erwarb, wußte ich gar nicht, das sich dahinter eine TV-Serie verbirgt. Hauptsache FSK 18, aha, Vampire spielen mit, das Cover ist häßlich aber egal. Wirklich langlebig schien die Serie auch nicht zu sein, denn es wurden gerade mal 8 Episoden abgedreht, von denen mit „Blutsverwandte“ und „Auf Menschenjagd“ gerade mal zwei in Deutschland auf Silberteller veröffentlicht wurden, auf die sich dann auch meine Kenntnisse beziehen.
Die Ausgangsposition ist ja fast schon Standard, auch wenn die erste Episode dies recht umständlich rüberbringt, die Vampire sind längst schon unter uns, ziehen im Hintergrund die Fäden und haben wichtige Schlüsselpositionen besetzt, was hier anhand San Francisco dargestellt wird. Die gängigen Vampiklischees hat man größtenteils über Bord geworfen. Sonnenlicht ist kein Problem, Menschen werden ausgesaugt aber nicht getötet, sondern mittels Vergessen-Spell nach der Tränke am Leben gelassen und so Kinkerlitzchen wie die Verwandlung in Fledermäuse oder dem nicht vorhandenen Spiegelbild gibt es kaum oder gar nicht mehr. Traditionalisten des Genres sollten hier besser wegbleiben.
Eigentlich könnte das Ganze hier auch eine beliebige Mafia Serie sein. Wir haben fünf Clans die einen eher brüchigen Frieden geschlossen haben, der von Prinz Kaspian, äh Julian zusammen gehalten wird, aber wenn einer der Clans schon Brian Thompson als Anführer hat, kann man schnell erahnen, das da Stunk aus dieser Ecke um die Vorherrschaft kommt.
Persönlich fand ich aber die ersten Episoden ziemlich langweilig. Warum der ganze Kasten ab 18 freigegeben ist, bleibt ein völliges Rätsel und ich kann mir kaum vorstellen, das in den anderen Folgen der rote Lebenssaft so in Strömen fließt, um diese Freigabe zu rechtfertigen. Dazu ist das alles viel zu dialogbetont. Hier wird gelabert bis sich die Fangzähne biegen. Dazu kommen noch soapige Elemente, wie das sich Julian in eine menschliche Reporterin verliebt, während der Vampirjägercop eine Blutsaugerin zur Seite, die für Julian auch Spionagedienste übernimmt. Würde mich nicht wundern, wenn irgendwann Larry Hagman den Vampirältesten spielt, der auf der Southfork Ranch residiert.
Mein Bedarf ist allerdings nach den zwei Episoden mehr als gestillt. Wenn das hier repräsentativ für die anderen Folgen sein soll, so kann man Kindred gerne auf dem Soap Kanal versenden, aber mit Horror oder Vampirismus hat das alles einfach viel zu wenig zu tun. Da greif ich dann doch lieber wieder zu Blade oder allem, wo Christopher Lee den Vampir gibt.
4/10

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