Ein einziger Augenblick ist wohlmöglich einer der letzten Filme mit Beteiligung von Joaquin Pheonix. So gesehen also ein Teil des Vermächtnis´ seiner kurzen Karriere. Wie auch in "Helden der Nacht" umgibt ihn auch in diesem emotionsgeladenen Familiendrama eine Art Aura, von der man als Zuschauer einfach gefesselt sein muss. Das scheinbar unermessliche Potenzial seiner Darstellerfähigkeiten stellt er auch in diesem Streifen beeindruckend zur Schau.
Allerdings verfolgt das Script einen sehr eingleisigen Handlungsstrang, worin vorranging die beiden männlichen Hauptakteure beleuchtet werden. Die praktisch von vornherein voraussehbare Konfrontation der Beiden pendelt immer wieder zwischen Rache und Reue, zwischen Joggen und Baseball. Pheonix und Ruffalo nutzen nur wenige Möglichkeiten um sich aus ihrer Isolation zu befreien und tragen den inneren Kampf mit sich selber aus.
Dabei stört nicht Verknüpfung einzelner Zufälle, die es in ländlichen Gegenden durchaus geben kann, sondern die Tatsache, dass alle andere Figuren im Verlauf des Films zu charakterlosen Statisten mutieren und dem Streifen nicht die nötige Tiefe verleihen können.
Eigentlich schade, denn das untypisch "unblutige" Finale ist recht wohltuend und lässt den sonst sehr düsteren Film versöhnlich ausklingen.