Review

„Universal Soldier – Die Rückkehr“ ist zwar keine gleichwertige Fortsetzung zum ersten Teil, aber immerhin um Lichtjahre als die bescheuerten TV-Nachfolger.
Den Anfang markiert eine Hetzjagd, bei der Luc Deveraux (Jean-Claude Van Damme) nebst weiblicher Begleitung von einer Horde UniSols durch die Sümpfe verfolgt wird. Im Nachhinein stellt sich die Jagd zwar nur als Übung heraus, aber die Action ist gut gemacht: Die Verfolgungsjagd zu Wasser ist temporeich gemacht und auch die kurze Kampfszene im Anschluss ist recht gelungen.
Zu Hause angekommen darf Luc mit seiner Tochter knuddeln, die er mit der Heldin des ersten Teils (die hier nicht mehr auftritt) gezeugt hat. Van Damme in Familienszenen? Wer jetzt mit Grausen an die Totalpleite „Leon“ zurückdenkt, kann beruhigt sein: Das familiäre Geplänkel beschränkt sich auf ein Minimum, so dass Van Damme nicht mit seinen begrenzten schauspielerischen Fähigkeiten in Verlegenheit gerät.

Luc arbeitet inzwischen als Trainer für eine neue Generation von UniSols, die von dem Supercomputer S.E.T.H. kontrolliert werden. Doch als die Regierung dem Projekt den Hahn zudrehen will, verhindert S.E.T.H. seine Abschaltung, indem er die UniSols aktiviert und sie zu seiner Verteidigung einsetzt. Luc ist derjenige, an dem es hängen bleibt schlimmeres zu verhindern...
War der erste Teil noch das Werk des damals aufstrebenden Hollywooddeutschen Roland Emmerich, so ist „Universal Soldier – Die Rückkehr“ ein Sequel, dass sich nur an Genrefans richtet. Lediglich der Erfolg des ersten Teils dürfte für den Kinostart verantwortlich sein (direct-to-video wäre bei allem Wohlwollen angemessener gewesen).
Die Story ist geradlinig als Baller- und Kampfspektakel gehalten. Nach wenigen Minuten ist im Forschungszentrum die Hölle los und Van Damme darf tüchtig Keile austeilen. Sonderlich spannend oder überraschungsreich ist das nicht und so bleibt der Plot eine bloße Folie für derbe Action. Ebenso vergessen wie den Plot sollte man die recht schlechten Effekte.

Die hingegen ist ziemlich gut: Von der Verfolgungsjagd am Anfang abgesehen bietet „Universal Soldier – Die Rückkehr“ eigentlich nur Shoot-Outs und Fights in ausreichender Form. Teilweise sind diese etwas unbeweglich geraten (z.B. die Szene, in der vier UniSols vor dem Forschungszentrum die wartende Armee auf pyrotechnisch aufwendige Weise zu Klump ballern), aber größtenteils unterhaltsam. Noch besser sind die Kampfszenen; vor allem der Schlussfight zwischen Van Damme und Michael Jai White ist fantastisch choreographiert.
Ebenfalls eine wahre Freude ist der harte Metal-Sound: „Fueled (Remix)“ von Anthrax, „Hatred“ von D Generation und „Crush’Em“ von Megadeth treiben dem Fan harter Rockmusik die Freudentränen in die Augen. Auch eher durchschnittliche Songs wie „Saddam a Gogo“ von Gwar und „Bled for Days“ von Static-X wirken als Untermalung für das Geschehen besser als „normal“ gehört.
Die Schauspieler agieren allesamt eher durchschnittlich; Van Damme zieht seine gewohnte Nummer durch mit der er immerhin als Actionheld funktioniert. Michael Jai White ist als Bösewicht auch ganz passabel im Gegensatz zu dem Wrestler Bill Goldberg. Zwischen den beweglichen Kampfsportlern wirkt der Fleischberg nicht nur deplaziert; seine Kampfeinlagen sind aufgrund seiner Unbeweglichkeit eher lahm. Aber Wrestler und Actionfilme ist sowieso meistens eine schlechte Mischung, die lediglich Amerikas Wrestlingfans hinter der Sofa vorlocken soll.

„Universal Soldier – Die Rückkehr“ präsentiert sich als dummer, aber kurz(weilig)er Actionstreifen, der Genrefans einen gewissen Unterhaltungswert bietet. Denn diese blenden die Nachteile aus konzentrieren sich auf die Action und die Musik.

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