Review

Lange lächelte mich das Cover in diversen Kaufhäusern, als auch im Internet an. Da ich sowieso auf Kurzfilme stehe, war es nur eine Frage der Zeit bis ich mir CHACUN SON CINÉMA zulege. Einige bekannte Regisseure wie auch Schauspieler und einige von denen ich noch nie was hörte.
So uninformiert wie ich oft bin, war ich von der Sache es hier mit einem Konzept der Ansammlung zu tun zu haben überrascht. Mit Untertiteln und Originalsprache kein Problem, schob ich eines Abends also die Disc in den Player und lehnte mich erwartungsvoll zurück...

Die Beiträge knacken allesamt nicht die 5-Minuten-Grenze. So sollte es schön kurzweilig werden. Roman Polanski, David Cronenberg, Gus Van Sant und Lars Von Trier waren Beispiele, warum ich mich auf dieses Gesamtwerk gefreut habe. Leider wurde ich etwas enttäuscht, da ich von jenen Meistern etwas mehr erwartet habe. Bis auf Von Trier, welcher es wunderbar schafft im Kontrast zu allen anderen Beiträgen vergleichsweise brutal abzusplattern, waren deren Werke zwar irgendwie typisch, jedoch völliger Einheitsbrei. Polanski und Van Sant halten sich enorm kurz mit ihrer doch eigentlich sehr kreativen Idee. Cronenberg macht sich da schon eher die Mühe, wieder etwas herauszustechen und spielt mit Erwartungen des Zuschauers gekonnt. Ansonsten sind die Kurzfilme von Alejandro González Iñárritu, Ken Loach und Zhang Yimou ua. schön anzusehen.

Leider sind auch viele Ideen nicht so meins. Von langweilig bis nichtssagend ist alles dabei. Bei Einigen macht es den Eindruck, als wollten sie ihre Arbeit möglichst schnell wieder vom Tisch haben.
Bei Konzepten in Kurzfilmsammlungen ist es ohnehin schwer, den Künstler genügend Freiraum für seinen kreativen Geist zu lassen, da meist Ort oder sogar Thema vorgegeben sind. Versteht mich nicht falsch, CHACUN SON CINÉMA macht durchaus Laune, allerdings empfehle ich in Sachen Konzepten bei Kurzfilmen trotz erhobener Brutalität eher THE ABC'S OF DEATH. Dort ist die Wahl des Themas, als auch die Wahl der Regisseure deutlich bunter ausgefallen.

Fazit:
Freunde von Kurzfilmen können auf jeden Fall ohne Bedenken zugreifen. Erwartet man allerdings großen Anspruch oder gar tripartige Kopffickerei wird man wohl etwas doof aus der Wäsche gucken. Jedoch die Menge an Beiträgen und die Laufzeit der einzelnen Werke, macht das Ganze doch zu einen einigermaßen abwechslungsreichen Gesamtfilm.

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