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Lassen wir den ganz grottigen "Retrograde" mal außer Acht, doch mit "The Defender" und ganz besonders mit "The Mechanik" spielte Dolph Lundgren in der Oberliga des B-Film. Da hat man schon gewisse Erwartungen an weitere Projekte und wird daher mit "Diamond Dogs" enttäuscht. Wobei für mich schon der Name Shimon Dotan ausreicht, dass alle Alarmglocken läuten. Sein "Infernal Fighter" gehört zu den langweiligsten Ergüssen auf dem B-Markt und auch hier wirkt seine Regie einfach nur unspektakulär. Lundgren wirkte als Produzent bei der Chose mit, schien jedoch nicht genügend Einfluss ausüben zu können oder hatte schlichtweg keine Lust. Das Drehbuch von Léopold St-Pierre (Xchange, Die verlorene Welt) ist jedenfalls ein einziges Trauerspiel, nur die Hauptfigur zieht sich gut aus der Affäre.
Und das ist der Abenteurer Xander Ronson (Dolph Lundgren), der sich mittlerweile seit sechs Jahren in der Mongolei befindet und sich dort mit Glücksspiel und illegalen Streetfights über Wasser hält. Nun soll er dem Millionär Chambers (William Shriver) helfen ein sehr wertvolles Artefakt zu finden. Doch auch der Gangster Zhukov (Raicho Vasilev) und seine Killertruppe wollen sich das Artefakt unter den Nagel reißen.

Seine besten Szenen verpulvert "Diamond Dogs" gleich in den ersten zehn Minuten, denn hier gibt es ein paar brutale Streetfights, deren Choreographien sich sehen lassen können. Auch Xander muss hier gegen einen Hünen antreten und spielt das übliche Spiel. Er gibt den Unterlegenen, um die Quoten gegen sich zu verschlechtern und schließlich schickt er seinen Gegner auf die Bretter. Das Geld hat er auch bitter nötig, denn er hat immense Schulden und säuft nebenbei noch wie ein Loch. Und die Rolle des sympathischen Einzelkämpfers weiß Lundgren gut zu verkörpern, auch ein paar trockene Sprüche bekommt er spendiert.
Doch der Rest vom Schützenfest ist ein Trauerspiel, besonders was die Geschichte um das wertvolle Artefakt betrifft. Hierbei handelt es sich um eine Art Teppich mit Diamanten bestickt, man bekommt es jedenfalls nie zu sehen. Eine richtige Vorgeschichte gibt es nicht und vor allem würde interessieren wie die Mutter von Chambers Stieftochter Anika (Nan Yu) in den Besitz der Schatzkarte gekommen ist. Und warum ist dieses Artefakt noch nicht gefunden worden, denn man muss keinerlei Hinweise folgen. Man fährt lediglich ein paar Kilometer in die Pampa eine Art Schrein markert den Punkt, selbst der Eingang zur Höhle wo sich das Artefakt befindet liegt völlig frei. Eine derart unspannende und vor allem simple Suche nach einem wertvollen Gegenstand hat man schon lange nicht mehr gesehen, lediglich die Entledigung von ein paar Strauchdieben sorgt für ein bisschen Furore.

Und dann wäre da noch Zhukov, bei dem man überhaupt nicht weiß, warum er eigentlich so verbissen hinter dem Artefakt her ist. Jedenfalls sind seine Mannen die totalen Nieten, welche sich in einer Schießerei nicht mal Deckung suchen und obendrein immer daneben schießen. Jedenfalls werden sie erstaunlich kompromisslos von Xander dezimiert, doch auch bei den Guten gibt es Verluste, sogar Charaktere bei denen man es nicht für möglich gehalten hat. Dennoch ist Action absolute Mangelware und die Shootouts sind ziemlich lächerlich geraten. Die Waffen klingen nicht nur unecht, sondern es fehlt einfach an Bewegung. Immerhin muss Xander einige Fights bestehen, wobei Dotan mit Brutalitäten nicht geizt. Blutige Einschüsse, gebrochene Genicke, Messerstiche und durchgeschnittene Kehlen nebst dem Abschlagen eines Kopfes. Doch dies kaschiert nicht seine Unfähigkeit, die selbst bei der Optik zum Tragen kommt. Obwohl man sich meist in der Natur befindet, bleibt der Look von "Diamond Dogs" stets monoton und das muss man erstmal schaffen. Und außer Lundgren spulen die Darsteller lustlos und völlig emotionslos ihre Rollen herunter.

Größtenteils langweilig und unspektakulär, nur Dolph Lundgren macht seine Sache gut. Aber Dotan erweist sich ein weiteres Mal als Stümper, jedoch kann man ihm die grausige Story nicht anhängen. Zwischen den dosierten Actionszenen herrscht meist gähnende Leere und wenn geht es nicht sonderlich umfangreich zur Sache, ein paar Fights von Lundgren sind ordentlich geworden. Die blassen Darsteller und die langweilige Inszenierung geben "Diamond Dogs" den Rest. Punktelandung im unteren Durchschnitt.

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