Review

Zwar gleicht sich die Grundidee, doch mit dem 2006 entstandenen "Broken" hat "The Cellar Door" nichts gemein. Er wurde nur zur besseren Vermarktung so betitelt, um nicht gleich in der Versenkung zu verschwinden. Der B-Horror hat es in den letzten Jahren auch wirklich schwer, da massig Produkte auf den Markt geworfen werden. Fast jede Idee wurde schon öfters durchgekaut, daher ist Kreativität in der Optik und gute Darsteller sind auch gefragt. Den zweiten Punkt kann "Broken 2" durchaus erfüllen. Da hätten wir Michelle Tomlinson (Brain Dead) in einer starken Frauenrolle und James DuMont (Seabiscuit), der als Psychopat Herman wirklich alles gibt. Aber den Kampf gegen ein schwaches Drehbuch gewinnen die Darsteller nur selten. Eintagsfliege Christopher Nelson verzapft uns einen zu alltäglichen Plot ohne richtige Höhen oder Wendungen. Und schon wieder bleiben wir über die Motive des Peinigers im Unklaren. Es wird zu wenig auf die Charaktere eingangen, dabei würde es brennend interessieren, warum Herman die hübsche Rudy (Michelle Tomlinson) gekidnappt hat und nun in einem Holzkäfig in seinem Keller gefangenhält. Und warum braucht er stets Urin oder Blutproben von seinen Opfern ? Rein gar nichts wird erläutert, so kann sich der Zuschauer noch auf die gute Inszenierung von Regisseur Matt Zettell verlassen. Zwar sind einige Passagen zu hektisch geschnitten, doch Zettell schafft es einige beunruhigende Bilder auf die Leinwand zu zaubern, zum Beispiel Rudys Alpträume und auch der Tod des obligatorischen Opfers am Anfang ist gut gelungen.

Doch wie schon bei "Broken", geht es nach brauchbarem Anfang bergab. Rudy schreit und heult sich erst die Seele aus dem Leib, dann versucht sie Herman an der Nase herumzuwickeln, bevor sie ihn letztendlich wieder beleidigt. So folgt Dialog auf Dialog, Herman scheint nur ein Unterhaltungsobjekt gesucht zu haben, weil er ja so schrecklich einsam ist. Zwischendurch mal ein kleiner Gewaltausbruch, eine unfreundliche Verkäuferin wird ermordet, bevor es endlich im Finale wieder richtig ans Eingemachte geht. Hier zeigt Herman seine brutale Seite, die man Darsteller James DuMont auch abkauft. So gibt es noch eine blutige Hatz durch das verbarrikadierte Haus zu begutachten, auch Rudys Freundin Jennifer (Christina Reynolds) wird noch involviert. Ein paar blutige Details hat F/X Expertin Lisa Lash auch noch parat, doch richtig schocken tut kaum eine Szene. Auch fehlt es der Kulisse an Flair. Das Geschehen spielt sich hauptsächlich in einem montonen Keller ab, der keinerlei Schauwerte zu bieten hat. Ab und an machen wir mit Herman einen Abstecher in den Supermarkt, doch sonst ist kaum Ortswechsel geboten. Immerhin weiss der minimale Score das Geschehen passend zu untermalen.

Kaum innovativ und nur mäßig spannend, selbst die wenigen Goreeffekte schocken kaum. Gegen den hohen Anteil an Leerlauf kann Zettell mit seiner brauchbaren Inszenierung nicht viel ausrichten, den Darstellern kann man aber keine Vorwürfe machen. Ein typisches Durchschnittsprodukt in der Hochkonjunktur des B-Horror.

Details
Ähnliche Filme