The Art of War III - Die Vergeltung (2009)

Was dabei rauskommt, wenn ein Dicke-Hose-Rapper sich im Actiongenre versucht, ist genrekundigen Allessehern mitterweile hinlänglichst bekannt. Zwecks DTV-Auschlachtung des recht populären Snipes-Films "Art of War" darf sich also nun Anthony 'Treach' Criss auf die Jagd nach einem Atomsprengkopf begeben und als beidhändig ballernder Geheimagent (ja ne ist klar) durch Südkorea hauen und schiessen.
Gelungen ist an "Art of War III" leider bestensfalls die kurze Schiesserrei auf einer nächtlichen Golfanlage. Spannung oder einen vernünftigen Plot durfte man ohnehin nicht erwarten. Dummerweise kann aber auch die spärlich gesäte Action im weiteren Verlauf des Films nicht begeistern, denn ein paar kleinere Shootouts und eher unspektakuläre Fights sind da schon alles, was B-Filmer Lively aufzutischen vermag. An Kunstblut wird immerhin nicht gespart. Ärgerlicherweise wirken die wenigen Shoot-Outs stets etwas zu künstlich, das Mündungsfeuer arg unrealistisch und die verwendeten Blutpäckchen unpassend. Schade, denn die Choreographie ist nicht die Schlechteste!
Auf nennenswerte Explosionen oder spektakuläre Verfolgungsjagden muss darüberhinaus wie auf ein angemessenes Finale verzichtet werden.

In Sachen Darstellerleistungen ist erwartungsgemäß Magerkost angesagt. Von "Treach" habe ich sowieso nichts erwartet. Wirklich professionell kämpfen kann er nicht, schauspielern ebenso wenig, aber immerhin breitbeinig und beidhändig dastehend ballern - das muss US-Rappern irgendwie angeboren sein oder so. Mich belustigt dieses kindische Getue bestensfalls noch. Warren Derosa als Sidekick gefiel mir da schon etwas besser, Betthäschen Sung Hi Lee wird allerdings auch zunehmend älter, hat sich aber zumindest ganz gut gehalten. Wirklich überzeugend spielen kann auch sie nicht.

Fazit: Von Regisseur Gerry Lively ("Dungeons & Dragons 2") ist man unterdurchschnittliche Kost ja gewohnt. Von daher gilt auch für "Art of War III - Die Vergeltung": Belangloser, völlig unglaubwürdiger Actionmurks, der die Leihgebühr nicht wert ist. Einzig die abwechlsungsreichen Kulissen und wenige gute Ansätze in der Action verhindern hier den Totalabsturz.