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So etwas wie Peter Jacksons „Meet the Feebles“ wird es sicherlich nicht noch einmal geben. Schade eigentlich. Wer Spaß an dem Film hatte und Bock hat sich so etwas ähnlich gemachtes zu geben sollte daher mal einen Blick auf „Zombiewestern – It came from the West“ werfen. Zwar ist die Geschichte in ihren 17 Minuten Laufzeit doch arg kompensiert, doch bekanntlich liegt manchmal die Würze in der Kürze.

Schön straight erzählt, geht es hier um einen rachsüchtigen Indianerstamm, die in einem Ritual unruhige Seelen heraufbeschwören, welche als Zombies den nahe liegenden Saloon heimsuchen, der vom bösen „weißen Mann“ geradezu bevölkert ist. Und just bei diesem Moment sieht ein kleiner, von der Erwachsenen, insbesondere von seinem Daddy, gedisste Junge seine große Chance es den trinkgeselligen Raufbolden einmal richtig zu zeigen…

Das größte Manko was ich dem Film vielleicht ankreide ist das die Kompensierung keine wirkliche Story oder Charaktere zulässt; hier herrscht leider Oberflächlichkeit vor – dabei hätte die Geschichte echt Potential gehabt. So wird alles ratzfatz abgehandelt; nach dem Ritual ein kurzer Storyfluss im Saloon in der das unstimmige Vater/Sohn Verhältnis abgehandelt wird – dann kommen auch schon die Zombies, welche in einem cool inszeniertem Blutbad mit zerbrochenen Bierflaschen, Dynamite und Kettensäge in ihre Einzelteile zerlegt werden, bevor am Ende in bester Westernfilm Mann gegen Mann Manier die Fronten im Familienzwist geklärt werden…

Wenn man weiß was das Teil in seiner Realisation gekostet hat – knapp 10.000 €, so hoch war auch das Budget bei „Operation Dance Sensation“ – dann kann man die Macher wo verstehen das es nicht zu „mehr“ gereicht hat. Aber ein Langfilm ist angeblich schon in Planung. So verstehe ich auch das die DVD ~15 € kostet; irgendwo muss das Geld ja auch wieder reinkommen. Und angelegt wurde es hier wirklich von den Produzenten sehr gut: Die Puppen sind mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet; fast schon eine Schande sie dann so zu zerlegen. Vor allem so schnell zu zerlegen – das Massaker ist relativ kurz gehalten. Aber auch die sonstige Optik weiß zu gefallen, die Sets ebenso wunderschön gemacht wie der Rest.

Und das witzige: Es passt! Es kommt wirklich ein Hauch von Westernatmosphäre auf. Der Score hat Drive, das Mann gegen Mann Duell im Kontext gut erdacht, die Grabsteine von Sergio Leone und John Ford auf dem Indianerfriedhof eine nette Verbeugung. Wenn ihr mal Geld übrig habt dann kauft die DVD. Ich glaube mit etwas mehr Geld könnte echt nen cooler Langfilm irgendwann kommen.

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