Der Arzt Thomas Mason wird in den seltsamen Fall einer Patientin verwickelt, die mitten auf dem Freeway eine Massenkarambolage verursacht hat. DIe junge Frau namens Cat macht einen recht verwirrten Eindruck und spricht nur gebrochen Englisch, hat allerdings einige merkwürdige Gegenstände in ihrem Besitz, für die sich auch der FBI-Agent Traeger interessiert. Als Cat schließlich mit der Sprache rausrückt, ist Thomas erstmal baff: Offenbar stammt die junge Frau aus einer anderen Dimension und befindet sich auf der Flucht vor den Menschenjägern der "Dark Lords"... jenen fiesen Aliens, die ihre Heimatwelt versklavt haben. Cats Besitzer Thane ist außerdem auch noch hinter ihr her, weil sie seinen Dimensions-Synchronisator gemopst hat. Kurz darauf geraten Thomas und Cat in arge Bedrängnis und müssen vor ihren Verfolgern in ein Parallel-Universum fliehen. Dabei landen sie in einer Welt, in der Bakterien alle Ölvorräte auf dem Planeten aufgefressen haben und Pferde wieder das Fortbewegungsmittel der Wahl sind... Zwei Jahre vor "Sliders - Das Tor in eine fremde Dimension" gab es mit "Doorways - Die 4. Dimension" bereits schon einen Versuch, die reizvolle Multiversum-Thematik in einem Pilotfilm für eine geplante Science-Fiction-Serie zu verwursten. Im Gegensatz zu der genannten John Landis-TV-Produktion hat es im Anschluss hier allerdings verständlicherweise nicht mal für ein paar Episoden, geschweige denn gleich mehrere Staffeln gereicht, denn dazu ist das Ergebnis doch allemal zu bescheuert und leider auch billig-trashig geraten. Obwohl tatsächlich niemand Geringerer als der recht bekannte Fantasy-Autor George R.R. Martin das Drehbuch geliefert hat, der ja schon in den 80ern recht erfolgreich "Die Schöne und das Biest" als TV-Serie adaptiert hatte, ist diesem hier doch nichts Besseres eingefallen als sich recht freigiebig im Ideenfundus des Genres zu bedienen, die üblichen Klischees nochmal aufzuwärmen und seine Protagonisten durch eine ziemlich langweilige und dummdödelige Geschichte zu hetzen. Die über Gebühr aufgebauschte Dramatik kennt man da bereits von anderen Fernsehfilmchen, ebenso den Mist mit den "Dark Lords", die als fiese Aliens von der Stange schnell als Bösewichte gesetzt sind... und den Beleg liefern, dass den Pantoffelkino-Schreiberlingen auch nichts Neues mehr einfällt. In Zeiten, in denen "Star Trek" erfolgreich mit der "Next Generation" schon längst wieder auf die Bildschirme gebracht wurde und im TV-Rahmen wesentlich bessere Science-Fiction-Unterhaltung liefert, wirkt "Doorways" doch ziemlich altbacken und kann echt niemanden mehr hinterm Ofen hervorlocken. Zwar verucht man sich hin und wieder an sowas wie ironischen Brechungen (beispielsweise wenn in der Western-Welt ohne Benzin die Rocker-Banden auf ihren Fahrrädern mit Karten in den Speichen angeradelt kommen), doch so augenzwinkernd wie beabsichtigt kommt das echt nicht rüber, denn dazu fehlt es den Machern irgendwie am passenden Sinn für Humor. Regisseur Peter Werner hat es dann auch noch fertiggebracht, das Ganze wie den üblichen TV-Rotz aussehen zu lassen, bei dem echte Schauwerte außen vor bleiben und die wenigen miesen Effekte überdeutlich aus dem PC stammen. Interessieren könnten einen da allenfalls noch die Auftritte einiger bekannter Darsteller (u.a. Hoyt Axton, Kurtwood Smith und eine junge Carrie-Anne Moss), doch leider konzentriert sich die Chose da zumeist auf Anna Le Guernec in der Rolle der Cat, die eine ziemlich Charisma-freie Zone ist und ihre Co-Akteure ziemlich mit runter zieht. So ist "Doorways - Die 4. Dimension" als gescheiterter Pilotfilm, dessen Ende natürlich sperrangelweit für zukünftige Abenteuer offensteht, auf die man da im Anschluss vergeblich gewartet hat, trotz der Beteiligung George R.R. Martins ganz zu Recht auf der Müllkippe der TV-Geschichte (bzw. hierzulande auf 'nem VHS-Friedhof) gelandet und auch im Zuge des Erfolgs von "Game of Thrones" verständlicherweise nicht wieder ausgegraben worden.
2/10