9
Bereits in der ersten Szene wird klar, dass "Tödliche Versprechen" nichts für Zartbesaitete ist. Literweise Blut und raue Dialoge durchziehen den Film wie ein roter Faden. Dabei erreicht Regisseur David Cronenberg mit seinem Werk eine ungeheure Intensität, die beispielsweise beim Kampf im Dampfbad mit voller Wucht zur Entfaltung kommt. Die Darstellerriege überzeugt ebenso wie die anspruchsvolle Umsetzung der intelligenten Geschichte. Besonders stark: Armin Mueller-Stahl als russischer Mafiosi und natürlich Viggo Mortensen als eiskalter Gangster.
3
Ich habe mich nie für die Mafia (-Filme) begeistern können und werde es auch nie - völlig egal ob es um die italienische, irische, chinesische oder russische Variante geht. Mir ist TÖDLICHE VERSPRECHEN zu sehr der konventionelle Thriller von der Stange rund um eine kriminelle Großfamilie und ihren Zusammenhalt, ihre Regeln und Bestrafungsrituale für Abtrünnige. Und die melodramatischen Augenblicke zu süßlicher Geigenmusik konnte ich schon gleich gar nicht ab. Weder diverse kleine Gewaltausbrüche, etwa das ruppige Gemenge in der Badeanstalt, noch die Verpflichtung der sehr guten Schauspielerin Naomi Watts konnten mich hier aufheitern. Egal wie sehr so eine Mafia nun opulente Feste feiert oder einen auf Stilvoll macht, das ganze Drumherum bleibt einfach nur prollig und altmodisch. Vielleicht was für Leute, die DER PATE I & II für die beiden besten Filme aller Zeiten halten.
6
Russenmafia in London. Kein typischer Cronenbergfilm. Nicht so "körperbetont" wie sonst. Und hat auch nicht mehr (so stark) diesen Cronenberg-Trash-Charakter. Der Film spielt in London um einen Mafia-Clan der Russen. Mitglieder des Clans stehen in der Gefahr Besuch von der Polizei zu bekommen. Weil bei einem toten, schwangeren Mädchen ein Tagebuch gefunden wird, indem die Namen der Mafialeute stehen. Nun entsteht ein hin und her um das Tagebuch, wobei kleine Psychospielchen Anwendung finden, die aber jetzt auch nichts Neues sind. Die Schauspieler und ihre Leistungen teilweise sogar sehr gut, aber leider fehlt dem Film die zugehörige Spannung. Der Film läuft so vor sich hin und die Handlung der nächsten Szenen kann man alle schon vorraus erahnen. Zu wenig Thrill für einen Thriller. Somit leider nur ein netter Krimi für zwischendurch.
10
David Cronenber's Film ist der beste Beweis dafür, daß es nicht immer knallen und explodieren muß, um das Publikum zu beeindrucken. Es wird einem schnell klar, daß man es hier mit einem konventionellen Drama/Thriller zu tun hat, der einerseits sehr gefühlvoll, andererseits knallhart und kompromisslos zu Werke geht.Tödliche Versprechen wirkt dabei von Beginn an realistisch und läuft nie Gefahr im Schmalz zu enden, Was letztendlich auch dem überragenden Acting der Darsteller zu verdanken ist, die in ihrer eigenen Liga spielen. An der Stelle sei bemerkt, daß die Konfrontation in der Sauna, mit zum besten gehört, was ich in letzter Zeit zu sehen bekam - Unbehagen pur und einfach beeindruckend. Also, Zeit für anspruchvolles Kino mit Tiefgang, mehr geht fast nicht ! 10/10
8
Intelligenter und auf finsteren Hochglanz polierter Mafia-Thriller, der über die gesamte Laufzeit, einen beachtlichen Spannungsbogen aufbaut und bestens zu Unterhalten weis. Die Akteure machen ihren Job wirklich gut und gehen in ihren, sehr ausgearbeiteten Charakteren, förmlich auf und spielen diese überzeugend. Eine glaubwürdige und ausgeklügelte Story machen diesen Film wirklich sehenswert und so kann ich hier nur meine Empfehlung aussprechen. 08/10 Points
9
David Cronenberg hat es geschafft! Der ehemalige B-Movie-Regisseur der 70er- und 80er-Jahre hat sich durch viele Filme einen populären Namen gemacht. Früher eindeutig dem Horror-Genre zugeneigt, dreht er jetzt dramatische Storylines mit einer hohen dramatischen und emotionalen Aussagekraft. Der Regisseur ist eindeutig in der Oberklasse angekommen. Die knallharte und auch sehr gefühlvolle Geschichte Tödliche Versprechen, die im Dunstkreis der Londoner Russenmafia angesiedelt ist, strotzt geradezu von hervorragenden Bildern und sehr guten Schauspielern. Härte und Ekel gehen Hand in Hand in Cronenbergs Filme - so auch hier.