Die Hauptperson der Serie ist Mildred Hubble, die schlechteste Hexe der Schule. Gemeinsam mit ihren Freunden geht sie auf Cackle Akademie, einer Schule für junge Hexen. Mildred ist nicht nur schlecht im Zaubern, sie gerät von einem Schlamassel in den nächsten. Damit fällt sie bei der strengen Lehrerin, Frau Hardbroom, in Ungnade.
The worst Witch basiert auf einer britischen Kinderbuchserie und wurde 1986 bereits als Fernsehfilm veröffentlicht. Interessant ist dabei allerdings vor allem der Vergleich zum allmächtigen Harry Potter und nach Ansicht möchte ich einen Hexenbesen fressen und mir eine Warze auf der Nase wachsen lassen, wenn J.K. Rowling nicht leicht bis mittelschwer hiervon beeinflußt wurde, wenn man mal nur auf die schiere Masse der gezeigten Parallelen achtet.
Die Potter Rolle übernimmt hier die junge Mildred, die ebenfalls zu den Erstsemestern einer Zauberschule gehört, die sich allerdings auf das Hexenwesen beschränkt. Beide haben das gleiche Alter und sind auch ähnlich schusselig bei ihren ersten Schritten in der Zauberwelt. Auch hier besteht der Alltag aus dem brauen von Zaubertränken, Besenreiten etc. und auch die Namen und Charaktere der Leute finden in beiden Welten ein entsprechendes Gegenstück.
Aber genug gepottert, als eigenständiges Stück ist the worst witch ein durchaus gelungener, der mit 70 Minuten auch nicht zu lange ausfällt und sich naturgemäß an ein eher jüngeres Publikum richtet. Die Ausstattung ist recht einfach ausgefallen (man achte auf die Kostüme der Waldhexen, für deren Schlechtigkeiten man sogar an Fasching berechtigterweise auf offener Straße ausgelacht) und die Tricks waren selbst 1986 schon hoffnungslos veraltet. Speziell das viele Besenreiten ist urälteste Green Screen Technik, Quidditch-Quali ist das echt nicht.
Die gute Mildred hats an der Schule mächtig schwer durch mangelndes Talent. Statt eine Lauchzauber zu brauen wird bei ihr ein Unsichtbarkeitszauber daraus (den ich bei einem Banküberfall aber auf jedem Fall bevorzugen würde), die Katzendressur klappt nicht, der Besen zerbricht am Glockenturm und auch die meisten Mitschüler und Lehrer sind ihr alles andere als wohlgesonnen. Als dann die böse Zwillingsschwester der Direktorin pünktlich zu den Halloweenfeierlichkeiten übernehmen will, wächst sie jedoch über sich hinaus und rettet alle.
Die Story ist zwar brav, aber dafür auch wirklich charmant erzählt. Die Darsteller, sogar die Kids, sind brauchbar. Worst Witch wäre sogar ein reiner Frauenfilm, wenn Tim Curry nicht am Ende seinen Cameo gäbe und seine Rocky Horror Gesangskünste auffrischen könnte. Es ist der klassische Familienfilm, der aber sogar den Erwachsenen nicht gänzlich am verlängerten Rückgrat vorbeigeht und auch den einen oder anderen Grinser entlocken sollte.
7/10