Review

"Shrooms" ist endlich mal ein erfrischender Genre Mix und somit ein hochwertiger Beitrag des Regisseurs Paddy Breathnach zur sonstigen "terrorlastigen" Horrorwelle.

Grob umrissen ist Shrooms in der Schnittmenge von Blair Witch, Grudge und Backwood/Slasherhorror zu finden, um mal eine grobe Ausrichtung zu klassifizieren.

Dabei fängt das ganze recht beschaulich an. Ein Trupp junger Leute trifft sich in den irischen Wäldern um der Pilzsaison zu fröhnen, da gewisse Pilzsorten mit besonderen Stoff versehen sind, die einen Trip der besonderen Art garantieren sollen.
Der Legende nach gibt es eine bestimmte Sorte, die nach dem Verzehr die Option inne hat, in die Zukunft blicken zu können, wenn man den Pilz denn anstandlos "verdaut" hat und nicht gestorben ist.

Natürlich kommt es wie es kommen muss und eine der Protagonistinnen kommt zufällig in den Genuss des umstrittenen Pilzes und so nimmt dann die Story langsam Fahrt auf.

Gepaart wird diese Story dann noch mit der passenden Geistergeschichte, die dann den Zuschauer noch weiter verwirren soll und dies auch wird.

Das ganze macht einen guten bis sehr guten Eindruck, zudem die Atmosphäre des bedrohlichen Waldes maßgeblich beiträgt.
Auch der Score ist sehr spannend in Szene gesetzt und sorgt für gepflegte Gruselstimmung.
Die Kamerarbeit ist ähnlich sauber in Szene gesetzt, stellenweise schnelle, aber keine hektischen Schnitte, so wie das gekonnte Wechselspiel zwischen Traum und Realität ist in den gezeigten Bildern echt gut umgesetzt.

Wenn die obligatorischen Geister in ihrer speziellen Form auftauchen, ist gepflegter Grusel angesagt, da diese recht ansprechend und angsteinlößend präsentiert werden.

Der Film mag optisch den Eindruck eines düsteren Wrong Turn hinterlassen, punktet aber nicht primär mit Gore, sondern setzt komplett auf Atmosphäre und Grusel, sowie gut eingesetzte Schockmomente.
Die Waldlocation ist perfekt, das ganze wirkt bedrohlich genug um mehr als einmal Gänsehaut zu erzeugen.
Die der Legende entsprungenden Gestalten sind bedrohlich und sorgen für böse Atmosphäre.

Neben der Überflut an Terrorfilmchen wie Hostel, SAW und Konsorten, tut es mal richtig gut etwas anderes zu sehen.
Schön, daß so solide und stimmige Filme noch nicht ausgestorben sind.
Das Ende mag für den ein oder anderen nicht so überraschend kommen, kann aber überzeugen und regt zum nachdenken an.

Gerade noch als man denkt, man wüsste nun, wer die Morde begangen hat, da die Rückblende am Schluss im Krankenwagen dies so suggeriert, ist die nächste Einstellung, wo eben diese Person wieder im Wald "vor etwas davon läuft" recht interessant.
Scheint ja so, als ob dann doch etwas in den Wäldern nicht ganz richtig läuft, aber das vermag jeder für sich individuell zu deuten.

Unterm Strich bleibt ein atmosphärisches Juwel, das total unterbewertet ist und sich gänzlich vom sonstigen Einheitsbrei abhebt und von einer perment bedrohlichen Atmosphäre begleitet wird.

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