In the Valley of Elah
Die Erwartungshaltung an Paul Haggis waren groß nach dem Drehbuch zu „Million Dollar Baby" und dem Oscar als bester Film für „LA Crash". Doch konnte sein Nachfolgewerk in diese Fußstapfen treten? Die Antwort lautet ganz klar: Nein.
Der pensionierte Militärpolizist Hank Deerfield erfährt, dass sein Sohn Mike sich unerlaubt von der Truppe entfernt hat gleich nachdem er aus dem Irak zurück gekehrt war. Da dies für Mike untypisch ist, macht sich Hank auf, seinen Sohn zu finden. Kurz darauf wird Mike's Leiche in der Nähe eines Militärcamps aufgefunden. Die Polizei geht von einem Mord im Drogenmilieu aus. Hank hat seine Zweifel und stellt eigene Nachforschungen an. Unterstüzt wird er von der Polizistin Emily Sanders, die ebenso ihre Zweifel an den Ermittlungen der Militärpolizei hat.
Die Ausgangslage des Films ist also schon mal nicht schlecht und hört sich interessant an. Leider wird hier viel Kapital dahingeschenkt. Der Film braucht viel zu lange, um die Handlung zu etablieren. Bis die Leiche gefunden wird, vergehen schon fast 45 Minuten. Bis dahin plätschert der Film so dahin. Doch damit nicht genug. Sogar nach dem Fund wird der Film nicht großartig spannender. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Haggis sich nicht wirklich entscheiden konnte, was er denn eigentlich machen wollte. Ein Drama oder einen Thriller. Dadurch, dass der Zuschauer sich selbst ausmalen kann, dass es sich nicht um einen Mord im Drogenmilieu handeln kann, wird der Ermittlung der beiden viel Spannung genommen.
Nichts vorzuwerfen haben sich die Darsteller. Tommy Lee Jones spielt den pensionierten Soldaten hervorragend und heimste hierfür wieder eine Oscarnominierung ein. Besonders in den Momenten wenn er seine Beherrschung verliert und seine Gefühle offenbart, zeigt er was er als Schauspieler drauf hat. Charlize Theron als gemobbte Polizistin weiß auch zu gefallen. In Nebenrollen sind einige namhafte Darsteller vorhanden, wie u. a. Susan Sarandon, Josh Brolin, Jason Patrick und James Franco. Alle machen ihre Sache recht ordentlich.
Fazit
„In the Valley of Elah" kann den Vergleich mit „LA Crash" nicht standhalten. Handwerklich und darstellerisch kann man dem Film nichts vorwerfen. Aufgrund der Tatsache, dass er zwischen Drama und Thriller pendelt und sich nicht entscheiden kann, was er eigentlich sein will, vergibt er das vorhandene Potential.
5/10