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South Carolina 1776: Der Kriegsheld Benjamin Martin lebt mit seinen fünf Kindern auf einer Ranch und genießt nach den Tod seiner Frau das ruhige Farmerleben. Als die Mobilmachung der amerikanischen Milizen angekündigt wird - um gegen die englischen Besatzer/Herren die Unabhängigkeit zu erwirken - schließt sich sein ältester Sohn Gabriel der amerikanischen Armee an. Nach anfänglichem Sträuben muß aber auch Benjamin das Kriegsbeil wieder ausgraben und wird zu einer Schlüsselfigur im Kampf um die Unabhängigkeit...

Was Regiesseur Roland Emmerich und sein Hauptdarsteller Mel Gibson hier abgeliefert haben, gehört zu den Enttäuschungen des Sommers! Selten hat man so eine reaktionäre, platte, klischeebeladene Schwarz-Weiß-Malerei wie hier gesehen.

Das unglaubliche Drehbuch präsentiert uns einen Blödsinn nach dem anderen! Das fängt damit an, das die Engländer als perfide Oberbösewichter dargestellt werden, die nicht davor zurückschrecken, Verwundete abzuknallen und kleine unbewaffnete Kinder in den Rücken schießen.
Und der eigentlich pazifistische Held erlegt natürlich im Handumdrehen 20 erfahrene Gegner.

Und so geht das in einer Tour: der Held watet in Gegnerblut, kann aber auch mal Tränen zeigen - gerade, wenn mal wieder eins seiner Kinder daran glauben muß. Hin und wieder gibts auch ein bisschen was zu lachen (wenn z.B. der smarte Held ganz gewitzt die allesamt knuffigen Gefährten mit einer List aus der Gefangenschaft befreit). Natürlich aber wird am Ende die amerikanische Flagge geschwenkt, alle jubeln und selbst der Todfeind aus dem Frankreichkrieg ist nachher der beste Freund!

Eine Plattheit nach der anderen, für jeden etwas: es gibt einen Alibineger, der an der Seite seiner Herren mitkämpft und von seinem Sklavenhalten geehrt wird - das macht den Neger natürlich stolz! Oder was für die Tränendrüse: die Tochter, die sich weigert, ein Wort zu sagen, dann aber, nachdem der Papa wieder - nach einem Fronturlaub am See, im beschaulichen Sklavendorf - in den Krieg zieht, den Mundwinkel verzieht und "Papa, Papa, reite nicht, ich sag alles was du willst!" wimmert und Daddy natürlich gerührt ist (wie alle Muttis im Kinosaal) und verspricht, nach der Arbeit (die natürlich im Niedermetzeln besteht) gleich wieder nach Hause zu kommen! Auch die niedersten Rachegelüste werden angesprochen: wenn der Sohn die fesche Maid heiratet, die aber in der nächsten Szene - vor Vollzug der ehelichen Pflichten - brutalst niedergemacht wird - und auch er dann rachedurstig in den Untergang geht!

Ach, es wird den Rahmen sprengen, alles aufzuzählen, soviel Mist wird gezeigt! Letztendlich ein modisch brutal aufgemotzter, selbstherrlicher Scheißdreck, der den erfahrenen Filmuser nur noch zum Kotzen bringt!

Für unbedarfte, oberflächliche Kinogänger sicherlich ein Highlight, für mich: ein überteuerter, völlig überflüssiger $-110-Millionen-Flop! Trash - Müll - Dreck - Schund....

Rating: 3/10

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