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Nick (Chevy Chase), erfolgloser Schriftsteller und Pechvogel vom Dienst, wird von zwei Gangstern gezwungen eine Bank zu überfallen. Auf der Flucht vor dem Gesetz wendet er sich an die einzige Person, zu der er Vertrauen hat: Ex-Frau Glenda (Goldie Hawn).
Die hat allerdings selber genug Probleme. Sie beschäftigt, auf Grund ihres großen Herzens und ihres Jobs als Anwältin Kleingangster, Immigranten und besitzt einen Stall voller Tiere. Allerdings wird die Situation dadurch kompliziert, das ihr neuer Mann der Bezirksstaatsanwalt und anstehender Generalstaatsanwalt Ira Parks ist (Charles Grodin), der auch hinter Nick her ist...
Autor Neil Simon, bekannt für solche Geschichten wie "Ein seltsames Paar", "Ein Single kommt selten allein" oder auch den grandiosen "Eine Leiche zum Dessert", hat mit "Fast wie in alten Zeiten" eine wunderbare klassische Komödie abgeliefert.
Weit abseits von heutiger übertriebener Slapstick, die bis zum erbrechen zelebriert wird oder den allseits beliebten Fäkal-Humor, zieht dieser Film hier seinen Witz und Charme aus immer neuer Situationskomik oder den knochentrockenen Sprüchen von Comedy-Ass Chevy Chase. Der dreht hier noch nicht ganz so auf wie in Caddyshack oder als Clark W. Griswold in den Vacation Filmen, füllt aber die Rolle des ewigen Pechvogels in Not perfekt aus. Leichtfüßig und immer mit einem dummen Spruch auf der Lippe ist Chevy die absolut passende Wahl. Den Gegenpart hat man nicht minder passend mit Charles Grodin besetzt. Immer verbissen, leicht cholerisch und das genaue Gegenteil von Erst-Ehemann Nick.
Goldie Hawn spielt im Grunde ihre Paraderolle, hier als überlastete Anwältin mit großem Herz, die die ganze Welt zu retten versucht und dadurch Nick natürlich nicht abweisen kann. Der Cast ist somit spitze ausgewählt, die Chemie unter den drei Hauptdarstellern passt.
Von der Kameraarbeit und dem Soundtrack sollte man nicht zu viel erwarten. Der Sound atmet immer wieder End-70er-Flair und arbeitet unauffällig im Hintergrund. Die Eröffnungssequenz mit dem Flug über das Meer und die Felsen bis zu Nick, der auf seiner Veranda sitzt, ist allerdings spitze gemacht.
Dann legt der Film auch sofort mit den zwei Gangstern los und lässt einen kaum zur Ruhe kommen und bietet keine Gelegenheit für Durchhänger. Immer wieder wird der Film durch die Situationskomik das Nick versteck werden muss nach oben gepusht. Als Running-Gag sind immer wieder Situationen mit Goldies Hunden und ihre Arbeit vor Gericht eingebaut, während Grodin versucht, ständig Fassung zu bewahren und sein Gesicht nicht zu verlieren. Andauernd ist er einen Schritt hinterher, wenn er merkt, das Chevy mal wieder unter dem Bett versteckt war.
Höhepunkt ist das finale Dinner mit dem Gouverneur von Kalifornien bei den Parks zu Hause, wo dann alle Beteiligten aufeinandertreffen. Als Zucker gibt es dann noch anschließend eine wortwitzige Gerichtsverhandlung und natürlich ein Happy End.

Wer auf einen der drei Darsteller steht oder Komödien der eher "alten Schule" mag, ist hier richtig. Der Film überzeugt mit gekonnter Situationskomik, gepaart mit Wortwitz.
Die Darsteller überzeugen durchgehend und die Story macht einfach Laune. Simons hat schon mehrfach bewiesen, dass er einfach tolle Komödien schreiben kann. Ich amüsiere mich jedes Mal wieder köstlich, wenn ich den Streifen sehe.

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