Review

Nach "Death Proof", dem ersten Beitrag zum Grindhouse-Double Feature von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez, habe ich mir soeben "Planet Terror" gegönnt, der auch in der dritten und vierten Wiederholung noch immer wunderbar unterhält und Überraschungen parat hält.

Noch immer liegt ein Hauch von Sprit in der Luft, jenem Duft, der den beiden DVDs von "Death Proof" anhaftet, und auch "Planet Terror" liegt in einer besonderen Collector´s Edition vor, nur dass die DVDs aus dem Benzinkanister diesmal nach J.T.´s BBQ-Sauce riechen und für Hobbyköche gleich das Saucenrezept mit dabei ist. Ebenso wie ein Blutbeutel als zusätzliches Gimmick, der auch wirklich gut zur Ausrüstung passt, denn blutig geht es wirklich zur Sache.

Bei der Ausstattung des "Planet Terror"-Kanisters hat sich der Verleih auch mehr Mühe gegeben als bei "Death Proof" und so verhält es sich auch bei der Inszenierung der beiden Filme.

"Planet Terror" ist von der ersten bis zur letzten Minute genau das, was der Zuschauer erwartet und wird einer Hommage an das B-Movie der 70er und 80er Jahre in ganzer Linie gerecht.
Neben den bereits aus "Death Proof" bekannten Verschmutzungen, verwackelten Bildern und einer miserablen Bildqualität - hervorgerufen durch inszenierte Filmrollendefekte - ist es vor allem der große Splatteranteil, der an Klassiker wie "Tanz der Teufel" erinnert.
Hier tut es der Stimmung auch keinen Abbruch wenn auf mehr als deutliche CGI-Effekte zurück gegriffen wird, die den billigen und trashigen Charme noch mehr unterstreichen.
Und auch die handgemachten Effekte sind mit Absicht primitiv gestaltet, denn wenn Josh Brolin mit Eiter aus einer Wunde bespritzt oder mit roter Götterspeise eingerieben wird, ist es eine wahre Freude dem spaßigen Treiben zuzuschauen, das wie eine Zombie-Version von "From Dusk Till Dawn" daherkommt und zusätzlich mit ulkigen Onelinern und skurillen Charakteren punkten kann.

"Planet Terror" ist bis in die kleinsten Nebenrollen perfekt besetzt, sogar Bruce Willis hat sich für wenige Minuten in das schundige Spektakel verirrt, und alle sind sie mit sichtlicher Spielfreude dabei und übertragen den Spaß auf den Zuschauer, der sich vor Freude auf die Schenkel klopft.

Zugegeben, was die Bildqualität und die inszenierten Störungen angeht - hat es Regisseur Rodriguez etwas übertrieben und auch der finale Showdown auf der Militärbasis ist stark überzogen und nicht mehr so turbulent wie die Szenen in der Stadt oder die Verlagerung der Handlung auf J.T.´s "Rippchenbude".

Viel mehr Humor und - wie für B-Movie-Horror der 80er üblich - pralle Titten in knallengen Outfits sowie weit weniger Leerlauf und Langeweile machen "Planet Terror" etwas besser als seinen Vorgänger und somit zum Höhepunkt des Double Features.

Hätte sich Rodriguez gegen Ende etwas mehr im Zaun gehalten - es hätte sogar für eine glatte "8" gereicht!
So ist es aufgrund diverser Übertreibungen in den letzten 20 Minuten nur eine "7,5" geworden, die sich aber nicht hinter Tarantinos "Death Proof" verstecken muss.

Details
Ähnliche Filme