Review

Es war ja wieder mal nur eine Frage der Zeit, dass auch das Anthropophagengenre neu in Szene gesetzt wird. Nach den ganzen Remakes und mehr oder minder gelungenen Neuinspirationen und -interpretationen von klassischen Horrorstreifen, liefert uns Jonathan „The Punisher“ Hensleigh mit

CANNIBALS- Welcome to the Jungle

oberflächlich gesehen, eine Hommage an die klassischen Kannibalenfilme aus den 70igern des letzten Jahrhunderts.

Das dies gänzlich misslungen ist soll im Folgenden begründet werden; doch zunächst zur
Story:

Zwei Pärchen machen sich auf in den Dschungel von Papua Neuguinea, um den seit 40ig Jahren verschollenen Rockefellersohn Michael zu finden, der dort bei Eingeborenen leben soll. Was sie jedoch erwartet ist nicht nur ne Menge Zoff untereinander, sondern nach Menschenfleisch gierende Eingeborene...


Gelle, das ist wahrlich einfallsreich und das lasse ich als einzige Parallele zu den klassischen Kannibalenschinken gelten, denn der Rest ist ne grottenschlecht inszenierte Handcamkacke der Superlative à la BLAIR WITCH.
CANNIBALS glänzt vorwiegend durch absolute Langeweile. Es dauert über ne Stunde bis man erst mal nen Kannibalen zu Gesicht bekommt. Zuvor wird man heftigst mit Schwachmatendialogen bombardiert, sodass man eigentlich kein Gore braucht damit das blanke Entsetzen ausbricht. Wo wir schon beim Thema Gore und Splatter sind, was ja bekanntlich dieses Filmgenre ausmacht, kann man getrost den Kotzeimer in der Waschküche stehen lassen, denn bis auf ein paar billige Gummigliedmaßen und ne Oralpfählung ist nix am Start!
Kommen wir zu den Darstellern dieser Wurstproduktion: Da hätten wir ne Asiatin mit beschaulicher Bauchmuskulatur, nen Schönling mit ähnlichen Wucherungen am Wanst, ne Blondine die permanent am saufen und kiffen ist und zu guter Letzt den maskulinen Chauvie der Gruppe. Dieses Vierergespann der schauspielerischen Apokalypse weiß kontinuierlich durch dümmliche Dialoge und beständige Unfähigkeit zu glänzen, sodass unfreiwilliger Humor garantiert ist. Das Logiklöcher so tief wie der St. Andreas Graben klaffen, versteht sich eigentlich schon von selbst. So kämpfen sich die vier Arschgeigen scheinbar ohne Kompass, Karte oder GPS durch das Dickicht (zumindest sieht man keinen der während der Wanderung solche Orientierungshilfen auspackt).Hinzu kommt, dass die vier Tröten simple Wanderrucksäcke mit sich tragen, wo Verpflegung, Zelte etc. untergebracht sind. Wenn man sich alleinig das Volumen der Schnapsflaschen ansieht, welche das Twengesocks mit sich tragen, so sollte jedem Hobbycamper klar werden, dass da nicht mehr viel Platz für andere Sachen ist- Aber egal!
Was wohl am Meisten auf den Zeiger geht, ist das pseudoinnovative Rumgewackel der Handcam. Hensleigh wollte wohl krasse Authentizität dadurch vermitteln, doch gepaart mit den ganzen Negativfaktoren von CANNIBALS, setzt das der ganzen Chose die Krone des Dilletantentums auf!
Eine positive Sache kann man CANNIBALS jedoch nicht absprechen, nämlich dass der Zuschauer ab und zu schöne Landschaftsaufnahmen zu Gesicht bekommt

FAZIT:

Stinkend langweiliger Anthropophagenmüll der extrabescheuerten Superlative, den ich niemandem empfehlen kann! Wer hier auf den "Rummel im Dschungel" wartet, der wartet definitiv vergebens!

2 Punkte

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