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Darüber das die Kombination TV-Horror und Jim Wynorski als Regisseur noch selten etwas gutes zu bedeuten hatte, sollte man sich im vornherein klar sein. In Bone Eater wird diesmal nicht das Kriegsbeil, sondern eine alte Indianerlegende ausgegraben. Um mal das positive vorweg zu schicken, das Skelettmonster sieht gar nicht mal so übel aus, man erkennt zwar immer noch deutlich die Herkunft aus dem PC, aber da gabs qualitativ bereits deutlich schlimmeres. Das Ding sieht vom Design her irgendwie so aus wie das Kuscheltierchen aus Alien mit einer Knochenpunkfrisur, kann Menschen durch Berührung oder mit seinem Atem des Todes in nichts auflösen und ist zudem noch Hobbymesserwerfer.

Geschlampt wird dabei allerdings, wie beinahe immer, bei den menschlichen Figuren. Vom aufrechten Sheriff, der nervigen Zickentochter, bis hin zum verbrecherischen Baumagnaten wird wieder alles geboten, was das kleine Klischee Einmaleins so hergibt. Auch bei den Dialogen hatte der Drehbuchschreiber wohl nur eine Mittagspause Zeit, den Charakteren vernünftige Worte in den Mund zu legen, was leider nicht geklappt hat. Bruce Boxleitner ist jetzt wohl auch auf billigen Horror prädestiniert und so wie er aussieht, darf er in fünf Jahren nur noch Großväterrollen übernehmen. Schauspielerisch schlägt er aber den Rest der Belegschaft immer noch um Längen. Schön dafür mal wieder Walter Koenig alias Pavel Chekov aus Star Trek TOS wieder zu sehen, auch wenn es sich um eine unerhebliche Nebenrolle von vielleicht zwei Minuten handelt. Der restliche Cast hat dafür nichts drauf, zur Belohnung dafür bekamen sie eine entsprechende deutsche Synchro verpaßt.

Ebenfalls etwas nervig kommt die ständige Indianermythologie weg die hier bis zum Erbrechen durchexerziert wird. Was bei der mit dem Wolf tanzt absolut funktionierte, geht hier mangels Talent der Leute hinter den Kameras voll in die Binsen und dem Zuschauer auf den Keks. Die Rolle des glatzköpfigen Rothautrevoluzzers hätte es dramaturgisch gesehen ebenso wenig gebraucht, da sie im Grunde genommen mit dem Fortgang der Handlung rein gar nichts zu tun hat. Überhaupt sind die ganzen Westernelemente für die Katz, ein Western zeichnet sich ncht dadurch aus, das in zwei Szenen mal Leute durch die Gegend reiten und dazu eine entsprechende Wild West Musik engefiedelt wird. Zumindest sieht das Monster auf seinem Geistergaul recht cool aus. Man wäre wohl besser gefahren sich auf ein Genre zu konzentrieren, als sich in so einem unaugegorenen Mischmasch aufzureiben. Zum Thema Logik in diesem Film nur mal ein Beispiel. Was sollte man tun, wenn man in einem Auto sitzt und bemerkt das sich von hinten ein riesiges Unhold nähert?

a) Motor an und mit Bleifuß wegfahren

b) beten das Manitou einen Blitz vom Himmel sendet

c) sofort aussteigen, die Freundin in Wald schicken und mit einer mickrigen Pistole das Magazin leerballern

 Gut wer Wynorski kennt weiß natürlich, das nur Antwort c in Frage kommt, wie siehts denn mit der Continuity aus. Der Sheriff bekommt laut Film um 3 Uhr nachts einen Anruf er soll zu einem Tatort kommen, wann trifft dort ein?

a) er hat ein schnelles Auto und ist eine Stunde später dort

b) Sein County ist groß und er braucht bis kurz vor Sonnenaufgang

c) einen Szenenumschnitt später ist er da und laut Schattenwurf ist etwa Mittagszeit, bei strahlender Sonne

 Es ist alles wirklich nicht sinnig, was dem armen Zuseher hier vorgesetzt wird, wer den Film wirklich durchsteht und auf ein spannendes Finale hofft, kriegt den nächsten Hammer verpaßt. Mann und Monster stehen sich wie in zwölf Uhr mittags in der asphaltierten Prärie gegenüber. Beide wissen das es nur einen geben kann. Dann wirft der Sheriff seine magische Axt (die ungefähr so stabil ausieht wie ein Zahnstocher und von ihrer Lächerlichkeit nur noch von der heiligen Handgranate von Antiochia übertroffen wird) und das Biest klappt zusammen, Ende, Abspann. Ja so kann man natürlich auch aus einer Geschichte rausgehen. Einen Ehrenpunkt bekommt das Werk von mir nur deshalb, weil ich das Monster eigentlich recht lässig fand und man diesem Film einen gewissen Trashfaktor nicht absprechen kann.
2/10

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