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Der Film „Das Millionenspiel" hatte es nicht leicht. Jahre lang war eine Ausstrahlung wegen Rechtsstreitigkeiten nicht möglich und der Film verschwand in der Versenkung. Was man anderen Filmen zum Wohle der Allgemeinheit wünschen würde ist in diesem Falle wirklich schade. Denn die TV Produktion kann sich auch heute noch sehen lassen.

Lotz (Jörg Pleva) ist Kandidat der beliebten TV Sendung „Das Millionenspiel". Dabei muss er es schaffen eine Woche lang von Kameras begleitet vor drei Killern zu fliehen. Deren Ziel ist es Lotz in der Öffentlichkeit aufzuspüren und dann zu töten. Hält Lotz durch winken am Ende 1 Millionen Mark.

Den meisten dürfte die Handlung aus dem Film „Running Man" bekannt vorkommen, nur mit dem Unterschied, dass dieser Film einige Jahre früher Premiere feierte. „Das Millionenspiel" ist in gewisser Weise ein beeindruckender TV-Film. Die Handlung ist gerissen, kritisch und aktueller denn je und die gezeigten Publikumsbefragungen zeigen einen Querschnitt wie er wohl auch heute zu finden wäre. Alles in allem also alles richtig gemacht. Die Schauspieler spielen ihre Rollen sehr gut, sogar Didi Hallervorden nimmt man den miesen Jäger ab, und auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Eine Augenweide ist allerdings Dieter Thomas Heck als Moderator der fragwürdigen Sendung. Unglaublich.

Leider hat hier und da aber doch der Zahn der Zeit an der Produktion genagt. So benimmt sich Lotz teilweise schon sehr dumm und es scheint schon mehr ein Wunder zu sein, dass er überhaupt so weit in der Show gekommen ist. Über die technischen Spielereien hülle ich mal lieber den Mantel des Schweigens. Jedoch sind das alles Dinge, über die man damals einfach nicht nachgedacht hat und eher zu vernachlässigen sind, zumal der Produktion dadurch auch den Charme der 80er atmet.Denn wie bereits erwähnt ist das Thema an sich zeitlos und wird entsprechend bissig präsentiert. Wer kein Problem mit dem Look älterer Filme hat, sollte mal sein Glück versuchen.

Fazit: Wirklich interessanter und medienkritischer Film ohne übermäßige Gewalt und Actionausbrüche. In gewisser Weise die inhaltlich korrektere Interpretation von Richard Bachmanns (Stephen King) Buch „Menschenjagd" aka „Running Man". Sehenswert.

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