Review

Schockiger Slasher aus Kanada, der in Deutschland zur besseren Vermarktung als " Prom Night 4 " veröffentlicht wurde. Aber " Evil of Darkness " ( Originaltitel ) hat mit den restlichen Filmen der Reihe überhaupt nichts mehr gemein. Das Budget war gering, doch das Resultat ist groß. Serienregisseur Clay Borris ( Relic Hunter ) beweist, dass er gut und vor allem atmosphärisch inszenieren kann. Nichts desto trotz ging der Film bei uns völlig unter, nur im Free TV gab es ab und zu eine stark gekürzte Fassung zu sehen, da der Film indiziert wurde. Immerhin ist das Splendid Tape völlig uncut und jedem Slasherfan zu empfehlen, da es wohl nie eine DVD-Veröffentlichung geben wird.
Story:
1957: Pater Jonas ( James Carver ) ist anscheinend vom Teufel besessen, denn er mordet in Gottes Namen. Nach mehreren Morden wird er vom Cardinal ( Bill Jay ) in ein Verließ gesperrt, um ihn vor der Öffentlichkeit zu verstecken.
1991: Durch die Unvorsichtigkeit des jungen Colin ( Brock Simpson ) kann Jonas entkommen. Gerade zu dieser Zeit haben es sich zwei junge Pärchen in einem abgelegenen Ferienhaus gemütlich gemacht, ohne zu wissen, dass sie von Jonas schon als Opfer auserwählt wurden. Bald beginnt für die Teens eine Nacht des Grauens, denn Jonas schlachtet Einen nach dem Anderen ohne Gnade ab.

Die Story reisst zwar nicht vom Hocker, kommt aber mit den religiösen Aspekten recht interessant daher. Ich hätte mir nur gewünscht, dass man mehr von Pater Jonas erfährt, sein Motiv bleibt doch etwas schleierhaft, oder auch warum er die Male Jesu besitzt. In der ersten Hälfte kann man den Film auch nicht als Slasher bezeichnen, wobei ihn Borris in der zweiten Hälfte dann dazu verkommen lässt. Die Ansätze sind auf jeden Fall gut, aber man hätt sie ausbauen müssen. Aus der Story hätte man mehr herausholen können, definitiv. Noch ein kleines Manko ist der Mittelteil. Hier geht man zu arg auf die Teens ein, welche auch hier wieder mal nur auf Sex aus sind. Hier tuen sich kleine Längen auf, bevor es zum Finale hin wieder richtig rund geht. Trotz dieses kleinen Fopas hält der Film die Spannung auf einem sehr hohen Niveau, inklusive ein paar eiskalte Schocks.
Das liegt vor allem an der atmosphärischen Inszenierung und den doch düsteren und unheimlichen Kulissen. Die große Kirche ist nass und kalt und das große Ferienhaus bietet viele Winkel zum Verstecken und liegt sehr abgelegen, keine Chance um Hilfe zu holen. Der Score von Paul J. Zaza untermalt das blutige Treiben perfekt mit guten Horrorsounds, aber auch mit kirchlicher Musik.
Gemordet wird verhältnismäßig wenig, aber sehr effektiv. Dazu benutzt Jonas eine sehr ungewöhnliche Waffe, nämlich ein großes Kreuz, mit einem scharfen Dolch versehen. Damit schlitzt er seinen Opfern die Kehle auf, sticht sie ab, oder wirft ihnen das Teil sogar in den Bauch. Borris übertreibt es nie mit der Gewalt, lässt das Blut aber ordentlich fließen, vor allem als Jonas dem Typ den Kopf zerquetscht. Und alle Morde haben Eines gemeinsam, sie sind sehr spannend in Szene gesetzt, ab und zu wird aber auch mal weggeblendet und der Mord wird der Vorstellungskraft des Zuschauers überlassen. Die anfängliche Party im Landhaus entwickelt sich bald zu einer blutigen Hatz durch die dunklen Gänge und Jonas erweist sich als sehr hartnäckig. Selbst das finale " Wiederaufleben " kommt hier sehr passend daher.
Die Darsteller agieren hier Slasherüblich auf einem guten durchschnittlichen Niveau. James Carver bringt den psychopatischen Jonas perfekt zur Geltung, während die Charaktere der Teens wieder mal den üblichen Klischees entsprechen.

Fazit:
Hat mit der Reihe eigentlich gar nichts mehr zu tun und ist bei uns gänzlich unbekannt. Aber ich kann " Evil of Darkness " als Geheimtipp an alle Horror und Slasherfans weiterempfehlen. Die Story bietet interessante Ansätze, die Spannung ist auf hohem Niveau und die Kulissen sind sehr atmosphärisch. Die wenigen Morde sind ziemlich blutig anzusehen, nur im Mittelteil sind Längen auszumachen. Ansonsten tolle Horrorunterhaltung mit einigen Schocks und soliden Darstellern.

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