Review

Inhalt:

Nick West (Andrew Howard) sucht zusammen mit seiner Freundin Sammy (Pollyanna Rose) die alte, verlassene Blackwater - Nervenheilanstalt auf.
Zum einen aus Abenteuerlust aber vor allem um in dem abgelegenen Gebäude ungestört Drogen zu konsumieren und Sex zu haben.
Nick und Sammy stoßen schließlich bei der Erkundung in einem Raum der Anstalt auf eine alten, merkwürdigen Stuhl.
Beide haben schon die Droge eingenommen und Nick will nun Sex mit Sammy haben.
Um das ganze noch etwas aufregender zu gestalten setzt sich Sammy in den alten Stuhl und Nick möchte nun weiter im Programm fortfahren.
Doch der Stuhl entpuppt sich als (übernatürlicher) Folterapparat der Sammy ein blutiges Ende bereitet, vor den Augen des entsetzten Nick.

Bei der Vernehmung durch die Polizei glaubt natürlich keiner Nick´ s Geschichte über einen mordenden, dämonischen Folterstuhl was für ihn keine angenehmen Folgen hat:
Da die Behörden davon überzeugt sind, dass Nick geisteskrank ist und Sammy ermordet hat, wird er in die Hildon Nervenheilanstalt eingewiesen.

Vier Jahre später ist Nick immer noch Insasse des Sanatoriums als seine Psychiaterin Dr. Clairebourne (Nadja Brand) Besuch von dem angesehenen Cambridge Professor Dr. Willard (David Grant) erhält.
Dieser sorgt dafür das Nick aus der Anstalt in seine Obhut überstellt wird.
Natürlich hat Willard dies nicht nur aus Nächstenliebe getan:
Nick soll ihn und einige weitere Leute zum Blackwater Asylum begleiten, da Willard ihn dort von seinem (angeblichen) Wahn therapieren und dann ein Buch darüber schreiben möchte.

Und so begibt sich Nick widerwillig zusammen mit Dr. Willard, dessen Assistentin Melissa (Louise Griffiths) und zwei Studenden des Doktors, Rachel Fowles (Elize du Toit) und Brett Wilson (Matt Berry) zurück zum Blackwater Asylum.

Als die Gruppe dort angekommen ist, erzählt Willard Nick (ungehört von den anderen) das er dessen Geschichte über den dämonischen Stuhl durchaus Glauben schenkt und er ganz andere Absichten verfolgt.

Er ist nämlich im Besitz der privaten Aufzeichnungen von Dr. Blackwater, dem damaligen Leiter der Klinik.

Aus diesen Aufzeichnungen geht hervor das Blackwater, einst ein angesehener Nervenarzt, sich der modernen Wissenschaft verweigerte und schließlich wegen seiner Theorien von seinen Kollegen geächtet wurde.

Um seine Thesen zu beweisen zog sich Blackwater in seine private Nervenklinik zurück, wo er auch die gestörtesten seiner Patienten unterbrachte.

In seiner eigenen Anstalt begann Blackwater nun grausame Experimente an den Insassen.
Das Ziel war dabei die Existenz der menschlichen Seele nachzuweisen.
Der Stuhl, dem Sammy damals zum Opfer fiel, war ein Teil jener Experimente, ein Tor in eine andere Welt...


Meinung:

The Devil´ s Chair ist ein ausgezeichneter Horrorfilm den ich nur weiterempfehlen kann.

Regie führte Adam Mason, der bereits mit Broken - Keiner kann dich retten auf sich aufmerksam machte.
Weitere Filme von ihm sind Luster, Blood River und Dust - Trip zur Hölle.

Das Drehbuch schrien Mason zusammen mit Simon Boyes, mit dem er bereits bei Broken zusammenarbeitete.


Andrew Howard verkörpert seine Rolle als Nick West sehr gut.
Den ganzen Film über steuert er seine, nur für den Zuschauer hörbaren, Kommentare bei, die ihn manchmal nicht gerade sympathisch erscheinen lassen.

Nick West war bereits in Filmen wie Below, wo ein U-Boot von übernatürlichen Phänomenen heimgesucht wird, zu sehen und in Band of Brothers und dem Remake von I spit on your Grave ebenfalls.

David Grant (Dr. Willard) liefert ebenfalls gute Schauspielarbeit ab und ist dem einen oder anderen vielleicht bereits aus Romasanta - Im Schatten des Werwolfs oder Cold & Dark bekannt.

Auch die restlichen Darsteller leisten gute Arbeit.


Auch in Hinblick auf Atmospkäre und die Drehorte weiß der Film zu überzeugen.
Das Blackwater Asylum ist wahrlich kein angenehmer Ort:
zerfallen, verlassen und weit weg von der Zivillisation entfernt.
Der Stuhl, das Portal in eine andere Welt, ist ebenfalls gut gestaltet.
Aber auch als die Opfer des Stuhls in jene andere Welt transportiert werden läßt die Atmosphäre nicht nach.
Die Opfer finden sich in jener anderen Welt wieder, die eine noch unheimlichere und finstere Variante der Räume der Blackwater Anstalt darstellt: Ketten hängen von den Wänden, verschnürte Gegenstände liegen auf dem Boden, merkwürdige Bilder hängen an den Wänden.
Ein Ort also auf den man auch in den eigenen Alptäumen stoßen könnte.
Zudem ist da auch eine, andauernd von Fliegen umschwirrte, unheimliche Kreatur mit einem skelettierten Rinderschädel als Kopfel und einer Menge Tentakeln, die Jagd auf die unglücklichen Opfer des Stuhls macht.

Leider verfügte Mason nur über ein begrenztes Budget.
Bei der anderen Welt handelt es sich natürlich um die Räumlichkeiten des Gebäudes, dass im Film auch als Blackwater Anstalt diente. Allerdings schadet dies dem Film in keinster Weise.
Die gelungene Inszenierung und die alptraumartige Atmosphäre in den Gängen und Räumen wissen zu überzeugen.

Ein weiterer Pluspunkt ist die an die Hellraiser Filme erinnernde Situation. Genau wie in den Filmen mit den Cenobiten geraten die Menschen in Kontakt mit einer anderen Welt.
Nur war es bei Hellraiser ein magischer Würfel und die Kreaturen aus jener Welt werden dadurch in die Welt der Menschen
gerufen. Bei Mason ist das jedoch etwas anders, was den Film jedoch zu keiner Kopie von Clive Barkers Schöpfung macht.

Das Design der Kreatur ist ebenfalls gut gelungen und ruft Erinnerungen an die Geschöpfe aus H. P. Lovecrafts Geschichten wach.

Mason´ s Film lässt sich zudem u. a. in den Bereich des Irrenhaus - Horrorfilms verordnen.
Horrorfilme in denen Nervenheilanstalten eine nicht unbedeutende Rolle spielen und dann meistens auch den Haupthandlungsort darstellen gibt es genug:
Da wäre z. B. der Horrorepisodenfilm Asylum aus den 70-er Jahren, Geschichten, die zum Wahnsinn führen (in den USA nun auf DVD erschienen), Haunted Hill, Haunted Hill 2 sowie The Incident und Insanitarium.

The Devil´ s Chair ist aber kein bloßer Monster-/ Dämonenfilm sondern hält einige Überraschungen für den Zuschauer bereit.


Fazit:

Mit The Devil´ s Chair (TDC) liefert Mason einen echten Geheimtipp ab den man sich entweder für die eigene Sammlung kaufen oder einfach nur ausleihen kann.
In beiden Fällen wird man gut unterhalten.

TDC ist zwar brutal aber die Gewalt verkommt nie zum Selbstzweck sondern unterstützt die Handlung.

Die deutsche Verleihfassung ist ungeschnitten und hat die gleichen Extras wie die Kaufversion des Filmes: einen Audiokommentar und ein Making of.

Wer gerne mal eine ernsthaften Horrorfilm sehen will ist hier gut bedient aber auch alle anderen Filmfreunde sollten einen Blick riskieren.

(9/10)

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