Schriftsteller Hank Moody ist die Hauptfigur dieser vor schwarzem Humor strotzenden Serie, in der sich vordergründig alles um Sex, Alkohol und Drogen dreht. Schaut man genauer hin, entdeckt man hinter dem schrillen Lotterleben des kalifornischen Hallodris auch die Seite eines besorgten Vaters, dem moralische Werte gar nicht so fremd sind, wie es zunächst scheint. Hank scheitert dabei immer wieder am Widerspruch zwischen seinen Ansprüchen und selbst produzierten Chaos.
Als hellsten Stern im Serienhimmel würde ich Californication zwar nicht bezeichnen, aber unterhaltsam ist das unstete Leben des Hank Moody aber allemal. Immerhin sieben Staffeln darf man das Lotterleben des schreibblockierten Helden begleiten, der seine Lebenskrise versucht unter Kontrolle zu bekommen, seine 12-jährige Tochter zu erziehen und seine Ex zurück zu gewinnen, was mal mehr, mal weniger gut klappt. Das ist an sich jetzt ja nichts dolles, aber der Vorteil hier ist, das die Auroren dank der 18er Freigabe komplett freie Hand hatten.
Ich würde die Serie jetzt einfach mal als eine "dreckige" Soap Opera bezeichnen. Alkohol, Drogen und Sex sind gern gesehene Gäste und bei den Themen und Dialogen gibt es schlicht keinerlei Tabus. Sachen die man im normalen free TV niemals realisieren könnte sind an der Tagesordnung. Gerüchten zufolge spielt Duchovny hier mehr oder weniger sein Privatleben nach und rammelt sich durch alle Betten. Wenn eine Serie damit beginnt, das ihm eine Nonne in der ersten Szene direkt vor dem Altar einen bläst, sollte man abschätzen können, die Kinder vor dem Anschauen ins Bett zu schicken.
So präsentiert man entspannt die böse Seite der Glamourwelt von Los Angeles, humorvoll und respektlos ohne jede Schranken. Probleme hatte ich lediglich mit der Rolle der Tochter, die mich ständig an ein verunglücktes Experiment eines Gothiic-Stylisten erinnerte und der Tatsache, das ein Leben mit laufendem Porsche, vielen Liebschaften und Bölkstoff ohne Ende eigentlich doch gar nicht so übel ist.
8/10