Die erstaunlich junge Professorin Miranda Hollander sitzt im Auto ihres Onkels Tom. Was gerade passiert war, hat sie kaum mitbekommen. Sie hatte einen Blackout, wurde von einem Jogger gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Dort wacht sie auf - inmitten eines Blutbades. Beinah die gesamte Abteilung ist dahingemetzelt. Ihr Onkel schleift sie ins Auto und bringt sie nach Mexiko, wo er einen alten Kollegen aufsuchen will, der ihm helfen soll, Mirandas Killerinstinkt weiter zu unterdrücken. Denn sie ist ein Alien-Hybrid, und sie scheint krank zu sein. Das lässt das Alien in ihr stärker werden. Und das ist fatal für alle beteiligten Personen.
Und somit sind wir bereits beim vierten Teil der Species-Serie… Die DVD ist noch warm, als ich anfange, das Review zu schreiben.
Es mag verwunderlich klingen, aber der vierte Teil ist tatsächlich wieder ein kleines Stückchen besser als der dritte Teil, ohne freilich den ersten Teil zu erreichen. Und im Übrigen auch nicht den zweiten, der zwar nicht sonderlich gut, aber zumindest unterhaltsam kurzweilig war.
Die Effekte sind nicht allzu schlecht, und wissen hinreichend zu überzeugen. Dass die Tode recht blutig (Im Vergleich mit den Vorgängern, kein/kaum Splatter) geworden sind, passt zu der recht gelungenen, düsteren Optik.
Die deutsche Synchronisation und Tonmischung ist auch recht gelungen für einen Film dieser Produktionsklasse. Die Musik dagegen ist lediglich „nur“ passend, fällt also weder positiv noch negativ auf.
Die Regiearbeit an sich ist auch durchaus gelungen.
Die großen Probleme sind zum einen, dass der Film eigentlich überhaupt nichts mehr mit der originalen Story zu tun hat, sondern sich nur in wenigen Punkten daran anlehnt, zum anderen wirkt der Film in sich nicht immer stimmig. Bis zum Eintreffen in Mexiko hat der Film durchaus B-Film-Charme, denn für einen solchen wirkt er optisch und technisch raffiniert. Nach der Ankunft (kommt es zunächst zu einer lächerlichen Begegnung mit einer Alien-Nonne, dann) verliert er diesen (Charme), wird bedeutend düsterer, gewinnt dadurch aber an ein wenig Atmosphäre, die jedoch bald wieder flöten geht, sobald ein recht lächerlicher Plottwist alles wieder dreht… Allerdings cutte ich hier die weitere Erläuterung, denn ich will ja nichts vorwegnehmen.
Ein weiteres großes Problem stellen mehrere teils überaus unlogische und/oder lächerliche Handlungen/Aussagen dar, die in dem sonst routinierten Film eigentlich keinen Platz haben. Vornehmlich gegen Ende verliert der Film damit mehr und mehr Unterhaltungswert (Überzeugungskraft hat er ja eh kaum gehabt), vor allem wenn versucht wird, ein wenig menschliches Drama mit einzuflechten, was dem Werk Kurzweiligkeit und damit vermittelbaren Spaß raubt.
Das Finale ist wiederum visuell recht beeindruckend, ist aber inhaltlich teils recht idiotisch. In einzelnen Aufnahmen droht der Film dann gar in die Trash-Schiene abzugleiten… Was Unterhaltung bedeuten könnte, wenn der Rest des Films entsprechend aufgemacht gewesen wäre.
Fazit: Akzeptabler, teils sogar unterhaltsamer vierter Aufguss mit überdurchschnittlicher Optik, aber teils dämlicher Umsetzung, obwohl die Regie eigentlich recht gelungen ist. Viel Potential geht mit der gezwungen tragischen Seite des Films flöten. Letztendlich ein recht halbgarer Film. 5/10