Review

Der Junge Tjelfe wird vom wütigen Thor in die Welt der Götter eingeladen, um ihm dort zu dienen.
Seine kleine Schwester Roskva reist dabei illegal (böse, böse Schwarzfahrerin und Verkehrsmittelpiratin und Raubpassagierin!) mit und muss ebenfalls im dümmlich-divinen Donnerhaushalt fronen. Lokis Eskapaden und das Tohuwabohu, welches der eines Tages von Loki mitgebrachte Zwerg Quark anrichtet, lassen Thor und seine Frau verstimmt abreisen und Roskva den Entschluss fassen, sich beim höchsten der Götter, Odin, zu beschweren.
Zusammen mit Quark, der trotz seiner ständigen Störereien ebenfalls Opfer der stupiden Donnergottautorität ist, wandert sie wacker dorthin, nur um (weil Quark sich einmal mehr nicht anständig benehmen kann) unverrichteter Dinge wieder vor die Türe gesetzt zu werden.
Im Walde bauen sie sich daraufhin ein schönes Baumhaus, und auch Tjelfe stößt dazu, und sie frönen einem schönen Leben, bis Thor, der trampelnde Tor, merkt, dass er ohne Frondienstler nicht auskommen kann. Quark mag er aber nicht so dolle, darum muss der weg, und so ziehen Thor, Loki, Roskva – die sich Quarks mittlerweile auf eine spezifisch feminine Weise angenommen hat – und Tjelfe ins Land der Riesen, um den Zwerg dahin zu bringen, wo er herkam. Dort begegnet man ihnen jedoch mit Inimikalität und dem Vorgeschmack von Ragnarök...

Ein süß gemachter, schön gezeichneter Film, der sich auf vereinfachende Weise mit den komplizierten Verästelungen der nordischen Götterwelt auseinandersetzt.
Leider wird er nicht mehr im Fernsehen gesendet (was womöglich daran liegt, dass er zu intelligent gemacht ist und Kinder zu eigenständigem Denken anregen kann?).
Wem es dennoch vergönnt ist, die Gelegenheit zu bekommen, sich diesen Film anzuschauen, der sollte diese auch nutzen, denn es lohnt sich. Für Erwachsene in gleichem Maße wie für Kinder. Es kommen, wie auch in anderen Reviews schon beschrieben, zwar einige wenige recht unheimliche Szenen vor, aber es ist anzuzweifeln, dass der körperlose Schachspielkopf in Wotans hehren Hallen erschreckender ist als die Teletubbies, weswegen man sich von diesem Aspekt nicht abschrecken lassen sollte.
Einen besonderen Genuss bereiten die fantastische Hui-Buh-Stimme Hans Clarins (Loki) und der Blödsinn, den Loki und Quark bei dem grimmen Fürchtebart (Thor) und anderswo verzapfen.
Die kinderfilmübliche musikalische Begleitung ist durchaus erträglich und fantasievoll eingebracht.

Ein dreifaches „Sehenswert!“.

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