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Niemand kommt hier raus, keiner kommt zu Hilfe.

Eine verschneite Kleinstadt kämpft während einer 30 Tage langen Finsternis ums nackte überleben. Nicht gegen einen Schneesturm oder andere Naturkatastrophen, sondern gegen Vampire. Recht schnell dezimieren diese die Bürger der abgeschnittenen Kleinstadt auf ein übersichtliches Maß. Diese verschanzen und verstecken sich, suchen Nahrung oder Equipment um zu überleben oder versuchen ihre Widersacher zu dezimieren.
Dies zur Story. Überaschende Wendungen gibt es nicht. Ebensowenig tiefgreifende Charaktere oder außergewöhnliche schauspielerische Leistungen. Neben Josh Hartnett sind sowieso nur größtenteils unbekannte Schauspieler zugegen.

Die Stärke liegt hier eindeutig auf Visualisierung, Spannungsaufbau und Atmosphäre.
Die Aufmachung erinnert stark an "Das Ding" von John Carpenter. Statt einem abgeschnittenen Camp geht es hier um eine in der Arktis liegende Kleinstadt, anstatt eines außerirdischen Wesens treiben hier eine Vielzahl an Vampiren ihr Unwesen.
Was an Bildern geboten wird, ist ebenso erstaunlich wie erschreckend. Weitreichende Aufnahmen von Eislandschaften, verwackelte Einstellungen der Actionszenen, bombastische Explosionen bis hin zu verstörend blutigen Details.
Die klaustrophobische, düstere Atmosphäre lässt den Zuschauer mit den Charakteren mitfiebern und erzeugt eine unglaubliche Spannung.

Im Gegensatz zu vielen anderen Vampirfilmen, wirken die Vampire äußerst aggressiv und brutal bis hin zu hinterlistig. Keine Schönlinge, romantische Verführungen oder sanften Biß in den Hals. Stattdessen biedere Gewalt, Abriss von Gliedmaßen oder Einsatz von "Lockvögeln" um auch die restlichen, sich versteckenden Bewohner aus ihren Kellern zu locken.
Die Kostüme und Schminke sind hervorragend gewählt, ebenso übermitteln die Schauspieler ein sinnvolles Verhalten und gute Mimik.

Die Effekte sind stimmig. Von überaschenden Schocks, Explosionen, kurzen Schießereien, spannender Action und jeder Menge blutigen Details wird hier einiges geboten. Einziger Kritikpunkt sind einige Logiklöcher, fehlende Tiefe und Beweggründe der Charaktere.

Sam Raimi kehrt nach Spiderman zu seinem Vorzeigegenre zurück. Und wie! Eine so intensive Vampirgeschichte habe ich nur bei "Interview mit einem Vampir" erlebt. Und dieser ist nicht wirklich vergleichbar, da es bei "30 days of night" wesentlich drastischer, brutaler und actionreicher zur Sache geht.

9 / 10

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