Review

Na endlich mal wieder ein Vampirfilm, hatten wir ja lange nicht mehr. Und ich mag diese Thematik, egal ob alter Gruselklassiker oder moderne Verfilmung a la „Blade". Doch nicht immer gelingt ein großer Wurf, wobei „30 Days Of Night" sicher Potenzial für mehr gehabt hätte.

Dafür sorgt schon die Grundidee, in einem abgelegenen Kaff im nördlichsten Zipfel Alaskas 30 Tage die Sonne untergehen zu lassen. Eigentlich ideal für maximalen Vampirterror. Dazu der Kampf der Menschen, die sich in der eisigen Kälte in ihren Häusern verstecken und hoffen, beim ersten Sonnenstrahl zu den Überlebenden zu gehören.

Ich nehme es David Slade noch nicht mal übel, bei anderen Filmen zu wildern. Da ist ein bisschen „Assault" zu spüren, wenn auch nur halbherzig, denn des Öfteren finden die Scharmützel auch im Freien statt. Auch „Dawn Of The Dead" lugt ein klein wenig hervor, wenn etwa die Vampire schnell wie Snyders Zombies durch die Kulisse flitzen oder von einer schweren Baumaschine zerschnetzelt werden. Auch Carpenter's „Thing" fällt mir ein, der eisige Schauplatz sorgt auch hier für frostige Atmosphäre.

Und dennoch - all diese Filme sind um Klassen besser. Denn „30 Days Of Night" hat ein großes Problem. Innovationen hätte ich sowieso nicht erwartet, aber leider ist auch eine sich langsam entwickelnde Story nicht vorhanden. Die Leute versuchen einfach, Nacht für Nacht zu überleben und werden nach und nach ein wenig dezimiert, das war's schon. Gelegentlich wird man aufgeschreckt durch einige blutige Splattereinlagen, die aber auf Dauer auch irgendwann ermüden. Dazu kommen einige Logikfehler, wie zum Beispiel die leergefegten Straßen, wo am Anfang noch Mengen von Leichen lagen, aber vielleicht sind diese Vampire nicht nur auf Blut aus, sondern haben die Toten gleich ganz aufgefressen. Ärgerlich, dass auch nicht erklärt wird, wo die ganze Brut so plötzlich herkommt. Wäre doch schön gewesen, wenn es so eine Art Eisburg als Hort des Bösen gegeben hätte (ich spinn nur mal so rum).

Wenigstens rafft sich der Film zu einem recht gelungenen Finale auf, als einer der Beteiligten mittels Spritze freiwillig konvertiert und sich dem Kampf der Blutsauger stellt. Als dann die Sonne aufgeht, ist das Ende deprimierend in Szene gesetzt...

Fazit: „30 Days Of Night" hat trotz einer gelungenen Atmosphäre erschreckend wenig zu bieten. Der immense Leerlauf enttäuscht den Zuschauer mit fortschreitender Zeit immer mehr und sorgt für Frust, nur mit Schockeffekten allein kann man mich jedenfalls nicht begeistern. Durch das gelungene Ende wird ein Totalausfall noch mal vermieden.

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