Review

Barrow, Alaska, nördlich des Polarkreises. Während des Winters wird es hier für dreißig Tage stockdunkel (in der Realität noch länger), was viele Bewohner veranlasst, für diese Zeit den Ort zu verlassen. Die Dagebliebenen sehen sich in dem von David Slade inszenierten Horror allerdings mit einer weiteren Finsternis konfrontiert, als sich eine Horde Vampire über das Städtchen hermacht. Wobei das für mich einfach nur humanoide Monster sind, welche die Bewohnerschaft dezimieren und ziemlich oft ein dummes Gesicht machen. Insbesondere der Chef, der hier und da mal ein paar Sätze verliert, während seine Bande sich durch das Szenario faucht und kreischt.

Wie im Titel zu lesen nimmt dieser Unterfangen einiges an Zeit in Anspruch. Slade schafft es aber nicht, diese spürbar zu machen. Zeitsprünge vermitteln kein Gefühl für die Dauer der Misere, an den Figuren lässt sich das auch nicht ablesen. Diese verhalten sich dazu unvernünftig (Versteck) bis haarsträubend (Heldentat gegen Ende). 
Auch die Actionsequenzen reißen nicht vom eisigen Hocker. Man bietet immer wieder mal was, die wackeligen Bilder und Schnitte machen das aber unübersichtlich und ziehen jegliche Wucht aus dem Gezeigten. Blutig wird es immerhin und die verschneite Kulisse macht was her. Abseits dessen liefert „30 Days of Night“ aber wenig Spannung oder Figurenzeichnung. Für mich war da schnell die Luft raus, die Präsentation ist wenig ansprechend und so fühlt sich das Ganze ob der gewollten und doch wirkungslosen Dramatik recht behäbig an. Auch spielt der Film zu wenig mit der Dunkelheit selbst, zum Greifen nah liegen hier Ideen in schauriger Finsternis. Das spart man sich und lässt die Lampen an. 

„He's just trying to freak us out.“

Mit seiner (zu gut beleuchteten) Grundidee und den verschneiten Kulissen kann „30 Days of Night“ teilweise punkten. Auch suppt der Streifen hier und da ganz nett. Ansonsten ist das eine recht fade und wenig originelle Angelegenheit mit einer nervigen Wackeloptik und fauchenden wie albern in die Gegend schauenden Schurken, die wie ihre menschlichen Gegenspieler gerne den Mund offen haben. Die Dauer der Belagerung wird nie spürbar, es mangelt an memorablen Figuren und einer Idee, die über das Minimum eines solchen Szenarios hinausgeht. Hat mich nicht abgeholt.

Details
Ähnliche Filme