Was passiert, wenn man coole Hiphop-Gangsterelemente mit klassischem Slasher mischt? Richtig, es kommt ganz dicker Schmarn dabei heraus. Ideenlos spuhlt Ernest R. Dickerson ("Ritter der Dämonen", "Bulletproof") eine 0815-Story über einen aus jugendlicher Unachtsamkeit befreiten Totengeist ab, der alsbald seine Peiniger von einst und jeden, der ihm sonst noch in die Quere kommt, gnadenlos wegschnetzelt.
Dabei wollen leider insbesondere die Ghetto-Elemente incl. Rückblenden - also quasi das, was den Film von anderen Genrekollegen abhebt - einfach so ganz und garnicht ins Horrorgenre passen. Stellenweise ists einfach nur noch lächerlich, wenn hier mit lässig geschwungenen Knarren und Ghetto-Klischeeproblematiken hantiert wird und im nächsten Moment jemand hinterrücks weggemeuchelt wird.
Wer ein paar Dickerson-Filme gesehen hat, weiss zumindest, daß man sich bei diesem Namen auf eine recht ordentliche Inszenierung verlassen kann, zumal er sich recht gerne auf Gangsterstory-Terrain bewegt (ob das aber auch zu einem Slasher passt, steht auf einem anderen Blatt...). Entsprechend auf modern gestylt kommt die Optik dann in allen Regenbogenfarben ausgeleuchtet und mit rasantem Schnitt gesprickt auch daher. Auf die Ohren gibts dazu natürlich Hiphop-Mucke, die mir bekanntermaßen überhaupt nicht zusagt und meiner Meinung nach auch nichts im Horrorgenre verloren hat. Aber nungut, damit muss man sich halt arrangieren!
"Bones - Der Tod ist erst der Anfang" hat primär sowieso ein anderes Problem: Er ist schlicht nicht die Bohne spannend! Die Story ist vohersehbar bis ins letzte Detail, klassische Spannungsmomente wie schweißtreibende Hetzjagden fehlen praktisch vollkommen und zu allem Überfluss wurde auch noch ein absolut unrealistisches, nach billiger Baumarktfarbe aussehendes, viel zu helles und dickflüssiges Kunstblut verwendet, welches selbst den Goreszenen noch den Großteil ihrer intendierten Schockwirkung raubt. Letztere sind als solche immerhin durchaus ziemlich hart ausgefallen und rechtfertigen mit blutigen Einschüssen, zerfleischenden Hunden und genüsslich durchschnittenen Kehlen die KJ-Einstufung zumindest halbwegs.
Zusammen mit coolen Genretypen Snoop Dogg, Pam Grier und dem Ghettofeeling mag das ja einigen schon genügen, ohne die nötige Spannung reichts aber zumindest bei mir nicht zu einer halbwegs aktzeptablen Einstufung - zumal designtechnisch im Finale doch heftig bei "Nightmare in Elmstreet" geräubert wurde.
Fazit: Trotz solider (und blutiger) Inszenierung und ordentlicher Darstellerleistungen eher eine Gurke. Wer Snoop Dogg und entsprechende Locations mag, dürfte sich vielleicht eher angemessen unterhalten fühlen...