So, hab heute endlich die 40ste und letzte Folge geschaut, Zeit für ein kurzes Resüme:
FOX VOLANT OF THE SNOWY MOUNTAIN basiert auf dem Wuxia-Roman OTHER TALES OF THE FLYING FOX von Luis Cha, Regie führt unser alter Gambler-Freund Wong Jing, Hauptdarsteller ist der mir eher unbekannte und reichlich blasse Nie Yuan (WO HU), welcher den zentralen Protagonisten Wu Fei verkörpert, der seinen ermordeten Vater rächen möchte. Im Laufe der Handlung stoßen noch die hier wirklich ausgesprochen süße Athena Chu als Yuan Ziyi sowie die kaum minder schnuckelige Gillian Chung als Ching Lingsu zu ihm. Weitere bekannte Gesichter sind Anthony Wong als Wu Feis Vater, Alex Fong als legendärer Schwertkämpfer Miao Renfeng sowie Patrick Tam und Andrew Wu als Bösewichte.
Im Gegensatz zum Wong Jings leltzter Wuxia-Serie HANDSOME SIBLINGS gibt es diesmal einen stärkeren roten Faden in der Geschichte, welche zwar häufig mächtige Haken schlägt, aber doch auf einen Höhepunkt hinausläuft, den ungefähr kennt, wer NEW TALES OF THE FLYING FOX gesehen hat (allerdings gibt es dennoch deutliche Abweichungen). HK-serientypisch wird viel geschwatzt, was aber solide gespielt wie auch gefilmt wurde, so dass man selbst dem Soap-Opera-Teil mit mildem Interesse folgt. Die tragischen Szenen wurden ebenso wie die romantischen mit zumindest für Wong Jing- und Seriendurchschnitt erstaunlicher Sensibilität inszeniert, kein Vergleich zu den wahlweise superkurzen oder episodenlangen Abgängen bei den Hübschen Zwillingen.
Im Wuxia-Fandom wurde allerdings Kritik an einigen Umgestaltungen durch Wong Jing laut, der die Serie offenbar noch dramatischer und tragischer als die Vorlage erzählen wollte. Dank seiner Änderungen fehlen im letzten Viertel ein wenig die Höhepunkte.
Der Aufwand ist recht hoch, höher als bei HANDSOME SIBLINGS auf alle Fälle, die Optik weitesgehend gediegen mit Schlenkern nach oben und nach unten. Ähnliches lässt sich über die Ausstattung sagen, die von den Pappmachékulissen der letzten 10 Episoden abgesehen ziemlich üppig ausfällt.
Bei einer Wuxia-Verfilmung nicht ganz irrelevant ist die Action, welche in ordentlichen Mengen über die Laufzeit verteilt ist. Actionlose Episoden gibt es nur selten, allerdings sind die Fights nicht durchgängig gut. Wirework ist ebenso allgegenwärtig wie Doubles oder Geschwindigkeitsmanipulationen, CGI-Einsatz hält sich dagegen in Grenzen, zumindest verglichen mit RETURN OF THE CONDOR HEROES (ROCH) 2006.
Insgesamt bereitet die Serie dem geneigten Wuxia-Fan schon ordentliches Vergnügen, negativ fällt vor allem der sich ständig wiederholende Soundtrack und die etwas weniger interessanten letzten zehn Episoden auf, in denen leider einige wichtige Sympathieträger nicht mehr dabei sind, dafür aber die schon erwähnten zweifelhaften Kulissen.
Trotzdem eine Empfehlung für Wuxia-Serienfans, Einsteigern sei dagegen eher zu ROCH 2006 oder SWORD STAINED WITH ROYAL BLOOD geraten