Vor fünf Jahren hat Detective Stan Aubray (Willem Dafoe) am Fall um den Serienkiller Eddie gearbeitet und konnte diesen auch aufklären. Nun hat sich jedoch wieder ein ähnlicher Mord ereignet und es unklar ob es sich dabei um einen Nachahmer handelt, oder ob sie damals den falschen Täter erwischt haben. In der Folge ereignen sich noch weitere Morde, bei denen die Opfer teilweise sogar aus dem Umfeld von Stan stammen. Das Markenzeichen vom Täter ist jeweils ein kunstvoll gestalteter Tatort, bei dem sich das Motiv nur aus einem bestimmten Blickwinkel offenbart. - Zugegeben diese Inszenierung ist sehr einfallsreich und die Motive sehen jeweils auch sehr ansprechend aus. - Bei den Ermittlungen arbeitet der introvertierte Stan nicht wirklich mit seinem Kollegen Carl zusammen und behält gewisse Informationen jeweils für sich zurück. Für ihn scheint der Fall eine persönliche Angelegenheit zu sein und er erhofft sich wohl, mit der Aufklärung seine eigenen Probleme lösen zu können. Neben Depressionen und Zwangsneurosen ist er auch Alkoholiker. Von einem Kollegen wird Stan über die Anamorphose aufgeklärt, bei dieser Technik verändert sich durch das Verschieben vom Blickwinkel, das ursprüngliche Motiv. (Bsp. das Gemälde von Hans Holbein - Die Gesandten). Mit diesem Wissen glaubt Stan den Täter fassen zu können, wird dabei jedoch selbst zum Opfer. Sein Kollege Carl kommt dank einer Spiegelung in seiner Kaffeetasse ebenfalls hinter das Rätsel. Leider kommt er jedoch zu spät an den Tatort und kann Stan nicht mehr retten, es gelingt ihm jedoch den Täter zu erschiessen.Der Film ist sehr ruhig inszeniert und ist kein typischer Thriller, es ist eher ein Charakterportrait über den Detective Stan Aubray. So richtig spannend wird der Film dadurch nur selten, ist deswegen aber nicht uninteressant. Willem Dafoe und die "Kunstwerke" haben mir sogar sehr gut gefallen. Der Film hat aber leider auch einige Schwächen. Die Nebenpersonen und ihr Hintergrund bleiben sehr blass, von Stans Vergangenheit erfährt man sehr wenig, die Polizeiarbeit wirkt nicht immer authentisch und das Ende ist zu kurz und unspektakulär geraten. Note: 6/10