Wer Romanhefte der 1950er Jahre mag, wird auch diesen Film vielleicht mögen. Und obwohl ich zu der angesprochenen Gruppe gehöre, hat mich dieser "film noir" nur bedingt überzeugt. Zu oft wurde hier der Blickwinkel gewechselt oder war die Handlung dann doch zu sehr vorhersehbar.
Der Fischer Dave Arnold trifft per Zufall am Strand die ihm unbekannte Rita Kendrick. Auch wenn sie sich anfangs wehrt, wird doch deutlich, dass sich die beiden sofort ineinander verliebt haben. Was Arnold nicht weiß, ist, dass Rita Teil einer Betrugsmasche ist, die sie mit ihrem Partner Harley Kendrick betreibt. Beide erzeugen bei potenten Interessente Mitleid für die von ihrem Mann drangsalierte Frau, so dass immer wieder Geld fließt, damit sich Rita scheinbar freikaufen kann. Dies klappt nun nicht mehr, da Rita Dave liebt, sie fragt ihn sogar, ob er ihren Parnter beseitigt. In der Folge ist noch ein korrupter Detektiv mit von der Partie und die verschiedenen Handlungsstränge wechseln alle fünf Minuten...
Dies macht es dem Betrachter schwer dem Plot zu folgen. Wenn ich ihn als Romanheft gelesen hätte, hätte ich sicherlich die ein oder andere Wendung oder Zuspitzung verziehen. Hier bringt es den Zuschauer doch immer wieder ins Zweifeln - wo soll das noch alles hinführen? Hier wirken doch die eine oder andere Entwicklung arg unmotiviert - beschönigend ausgedrückt: überraschend.
Die Schauspieler können trotz der Mängel des Drehbuchs (welches von Whitman Chambers und Warren Douglas verantwortet wird) zum Teil überzeugen. So vor allem der "ungewollte Schauspieler" Sterling Hayden als Dave Arnold. Seine Darstellung ist immer auf dem Punkt, kann aber die Handlungsbrüche nicht kaschieren. Auch Anne Baxter überzeugt in ihrer gebrochenen Frauenrolle, muss aber ebenfalls dem Plot Tribut zahlen. Der Rest des Casts gibt eine solide, aber nicht wirklich auffalende Leistung ab.
Weshalb dieser Film für die "Edition Noir" ausgewählt wurde, erschließt sich meiner Kenntnis nicht. Ich kann nur vermuten, dass die Filmrechte nicht arg teuer für eine Wiederveröffentlichung waren. Trotz einer mäßigen Unterhaltung für den Betrachter hätte man aber auf diese Wiederveröffentlichung durchaus verzichten können.