Review

Eine Gruppe Studenten sucht ihren Professor, der verschollen zu sein scheint, und begibt sich deswegen in das Haus des Vermissten.
Dort findet man einige Aufzeichnungen und auch Videoaufnahmen (mit denen der Streifen auch beginnt) und entdeckt im Inneren einer Abstellkammer ein gigantisches Höhlenlabyrinth. Offensichtlich das Tor zu einer andern Dimension...
Natürlich begehen die Leute den Fehler diese Tür zu durchschreiten, und so stürzt man sich in ein finsteres Gewölbe bevölkert von Tentakelmonstern...

Wiedermal ein filmischer Beitrag nach einer Vorlöage von (angeblich) H.P. Lovecraft.
Wie sehr das stimmt weiss ich nicht, da ich bisher nie dazu kam, mal etwas von seinen Werken zu lesen. Allerdings muss ich schon sagen, daß mich die von ihm erschaffene Welt sehr reizt und (jedenfalls das was ich kenne) mich sogar irgendwie fasziniert, aber dazu später mehr.

Erst mal sei gesagt:
Wer auf hochkarätigen Horror mit tollen Effekten, massig Gore und schauspielerisch guter Leistung steht - kann an dieser Stelle ruhigen Gewissens aufhören weiter zu lesen.

Wer hingegen auf kleine Trashmovies steht und manche Filme gern mit den Augen eines Filmemachers sieht (nach dem Motto "man wenn ich den Film gedreht hätte, wäre ich stolz drauf was ich mit billigsten Mitteln geschafft hab") - dann ist Closet Space (von mir unter dem Titel "Zwischenwelten" erworben) vielleicht einen kleinen Blick wert...

Es gibt zwar eine riesen Menge an Kritikpunkten zu diesem Streifen, aber dennoch war ich gut unterhalten.
Das liegt aber auch vielleicht daran, daß mich die ausgelutschten Themen der Horrorfilmwelt inzwischen derbst langweilen.
Zombies, Geister mit langen schwarzen Haaren, Vampire, Werwölfe, Folterhorror - so hart es geht - egal ob die Story dabei drauf geht....
Alles nichts mehr was mich noch beeindrucken kann, auch wenn es durchaus einige Perlen in diesen Genres gibt...

Das Lovecraft Universum mit seinen "großen Alten" und dem ganzen Cthulhu Mythos bietet da schon einige nette Ideen für Neues, finde ich.

Nur leider schafft es auch diesmal der Film nicht, dem Ganzen gerecht zu werden.
Man erinnere sich an die Werke von Ivan Zucchon, die ich auch kenne und irgendwie ein bisschen mag. Die aber eben nicht viel mehr sind als Trash...

Im Gegensatz zu Zucchon´s Filmen bekommt man als Horror - und vor allem Monsterfan, hier schon etwas mehr fürs Auge geboten, womit ich aber auch gleichzeitig zum ersten Kritikpunkt komme.

Allgemein ist der Streifen in der von mir gesehenen Fassung eine Folter für die Sinne.
Milchig / schwammiges Bild, miese Synchro die auch gern mal komplett versagt (in einer Szene sagt eine Akteurin "oh my God" was komplett ignoriert und stumm gelassen wird), viel zu dunkle Passagen (was aber auch an der Quali liegen mag) und Darsteller, die man alle sicher nicht wieder sehen möchte oder wird.

Ich persönlich habe aber immer wieder mal einige der Szenen vor Augen die sich irgendwie festsetzten, denn ich fand nicht alles an dem Streifen total mies.

So gefielen mir die unheimlchen Soundeffekte sehr gut, die Athmosphäre insgesamt in dem Höhlenlabyrinth hatte irgendwie was (vor allem am Ende), und die Kreaturen zum Schluss waren zwar billig, aber irgendwie nice...
Ausserdem sollte man unbedingt die (zwar nicht toll getrickste...) "Monster-Vagina-Szene" nicht unerwähnt lassen - nette Idee.

So richtig gefallen hat mir das Finale des Filmes, ab dem Moment als der verschollene Professor sich wieder zu Wort meldet und die übrigen Akteure zu sich in die Höhle ruft.
Da wirds dann irgendwie angenehm abgefahren, inkl. einem seltsamen, über dem Geschehen schwebenden Leucht-Tentakel Wesen, die Mutation in ein Monster und so weiter...

Am Schluss darf natürlich auch das klassische böse Ende nicht fehlen, so muss das eben^^

Mir ging während des Films immer wieder ein Gedanke durch den Kopf:
Den Streifen müsste ein fähiger Regisseur sehen, gut finden und davon ein effektgeladenes Remake machen.

In seiner jetztigen Form ist es allerdings nicht viel mehr als Tentakeltrash...
Dennoch für mich die halbe miete als alternative zum Horror-alltagsbrei...

Die beste mir bekannte Lovecraftverfilmung bleibt also bisher Dagon.

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