2007 feierte man in Hongkong das zehnjährige Jubiläum der Rückgabe Hongkongs an China. 2007 kam in Hongkong ebenso der Film Hooked On You in die Kinos, der sich wenigstens indirekt mit diesem Thema beschäftigt.
Die Geschichte fokussiert sich auf das beschauliche Leben rund um einen Frischemarkt, den "Fortune Market" mit familiärem Charakter. 1997 ist Miu (Miriam Yeung) 27 Jahre alt und hat große Pläne: Sie will die Schulden ihres Vaters abbezahlen, jenseits des Fortune Markets ihr Glück und obendrein noch den Mann fürs Leben finden. Und das alles bevor sie dreißig wird. Im Fortune Market streitet sich Miu ständig mit Standnachbar Mr. Fish (Eason Chan). Doch als die Existenz des Frischemarkts gefährdet wird, weil ganz in der Nähe ein riesiger Billigsupermarkt eröffnet wird, halten die Leute, die im Markt arbeiten, wie eine große Familie zusammen, um dagegen anzukämpfen. Und dennoch beschließt Miu eines Tages, den Markt zu verlassen und ihren eigenen Weg zu gehen.
Hooked On Yous größtes Problem ist, dass der Film nicht weiß, was genau er eigentlich will. Genauso wie die reizlose Hauptfigur Miu ständig mit sich hadert, geht und wieder zurückkommt, Chancen verspielt und oft zweifelt, läuft der Film mal in diese mal in jene Richtung. Er vermischt Elemente verschiedener Genres zu einem unausgegorenen Ganzen und endet so als großes leeres Nichts.
Hooked On You erzählt von Leben, Freundschaft, individuellem Glück, Träumen und, weitaus subtiler allerdings, von Liebe. Der Film ist wie eine Komödie aufgebaut, ist insgesamt aber nicht lustig genug, um wirklich eine zu sein—auch wenn es einige nette Einfälle wie Bowling mit Melone und Rettichen gibt. Hooked On You könnte ebenso ein Drama mit einigen witzigen Momenten sein, aber der Film ist nicht ernst oder tief genug, um in dieser Sparte zu überzeugen. Der Film könnte aber auch eine Biographie sein, doch handelt er nicht von Personen, die es wirklich gegeben hat. Im Endeffekt handelt Hooked On You von einem recht banalen Leben, von welchem zehn Jahre ausgeleuchtet werden—und wie es ein banales Leben so an sich hat, passiert dabei nichts besonderes.
Der Film langweilt den Zuschauer zwar nicht von vorn bis hinten, aber weiß er ebenso wenig zu fesseln. Zu substanzlos ist das Ganze, zu blass die Figuren, zu denen man kaum so was wie eine Bindung aufbauen kann. Zwar haben sowohl Miu als auch Mr. Fish schlechte und gute Seiten, aber reicht das hier kaum aus. Ihre Beziehung ist rein geschäftlicher Natur, auch wenn sie sich irgendwann ineinander verlieben, ohne sich das selbst eingestehen zu wollen. Und so verstreicht die Zeit. Illegale Geschäfte platzen, Mius Vater stirbt, Mr. Fish kämpft bis zum Schluss für seine Illusionen und Miu verlässt den Markt, um im Beauty-Business Fuß zu fassen. Sie sucht noch immer nach dem richtigen Mann fürs Leben, und als sie endlich erkennt, dass es sich dabei nur um Mr. Fish handeln kann, muss sie herausfinden, dass der inzwischen verheiratet ist und Kinder hat.
So kommt Miu zu dem Fazit: Alles was man erlebt, ist im Grunde nur Bestandteil des eigenen Lebensweges und damit muss man sich nun mal abfinden. Reichlich vage für den Inhalt eines Films. Kein Wunder also, dass Hooked On You kaum überzeugen kann. Er ist weder Fisch noch Fleisch. Aber immerhin einigermaßen unterhaltsam.