Denise Watson ist die einzige Überlebende eines verheerenden Flugzeugabsturzes. Körperlich völlig unversehrt, wird sie von ihrem Arzt vor dem "Überlebenden-Syndrom" gewarnt, bei dem sich mancher, der eine solche Katastrophe überstanden hat, hinterher freiwillig das Leben nimmt. Das ist bei Denise nicht der Fall - ihr lauern urplötzlich Menschen auf, die nachweislich verstorben sind...
Sole Survivor ist ein Vertreter der eher ruhigen Art von Horrorthrillern. Der Film nimmt sich ausfühlich Zeit seine Protagonisten einzubringen. Das Tempo ist anfangs beinahe schläfrig und steigert sich sukzessive bis hin zum Finale furioso. Der Spannungsbogen stimmt auf alle Fälle, allerdings sollten Fans des modernen Horrors wissen das hier nicht mit Stakkato Schnitten und pausenlosen Rumgerenne operiert wird, sondern der Grusel mehr im Kopf des Zuschauers stattfindet statt plakativ mit Innereinen um sich zu werfen. Außer einem halbierten Opfer des Flugzeugabsturzes gibts hier nur geringen Kunstblutverbrauch. Gibt es eigentlich wirklich ein Überlebenssyndrom? (Nie gehört, so Sachen wie Stockholm Syndrom o.ä. hat man ja wenigstens schon mal von gehört). Leider hält sich der Film sehr dabei zurück, die mysteriösen Vorgänge rund um die letzte Überlebende auch nur ansatzweise zu erklären. Das steigert zwar einerseits den Suspense Faktor, läßt dem Zuschauer aber mit einem über dem Kopf schwebenden Fragezeichen nach Filmende zurück, macht aber das klasse konsequente Finale noch bitterböser. Leider können die Schauspieler mit dem interessanten Drehbuch nicht wirklich mithalten, Durchschnitt von der Agenturstange wohin man blickt, da wäre einiges mehr drin gewesen, wenn man z.B. eine Hauptdarstellerin engagiert hätte die Emotion glaubhafter rüberzubringen im Stande ist, die gute Frau Skinner ist hier und da doch etwas überfordert.
Obwohl der Film mehr oder weniger ein Egoprojekt von Thom Eberhardt ist (sowas ist selten ein gutes Zeichen), der sowohl für Drehbuch, Regie und Schnitt zuständig war, ist dennoch ein spannender Film bei rumgekommen. Die Story braucht zwar einige Zeit um Fahrt aufzunehmen, rollt dann aber richtig gut dahin. Die Story war 1982 noch originell, heutzutage könnte man den Streifen als Light Version von Final Destination sehen, deren Macher sich bestimmt hiervon inspirieren ließen. Außerdem sehen hier die Protagonisten schon tote Menschen bevor Sixth Sense dies tat. Gutes Spannungskino, das man durchaus mal ansehen kann
6/10